Projektbeschreibung
Tübingen, 1. bis 3. Oktober 2023
„Die hat denn nun die Gabe Lieder zu componiren und sie zu singen, wie ich nie etwas gehört habe; es ist die vollkommenste musikalische Freude, die mir bis jetzt wohl zu Theil geworden ist.“
(Felix Mendelssohn-Bartholdy über Josephine Lang, 1831)
Über 300 Lieder, dazu zahlreiche Klavierwerke und Chormusik – das ist die beeindruckende Leistung der Komponistin Josephine Lang. Geboren 1815 in München, wird ihr musikalisches Talent früh erkannt. Felix Mendelssohn unterrichtet sie. Seine Schwester, die Komponistin Fanny Hensel, schwärmt von ihren Liedkompositionen. Robert Schumann rezensiert einige ihrer Lieder in seiner Neuen Zeitschrift für Musik.
1840 lernt Josephine Lang den Rechtsgelehrten und Dichter Christian Reinhold Köstlin kennen und vertont zahlreiche seiner Gedichte. In dieser Zusammenarbeit entstehen einige ihrer besten Liedkompositionen. 1842 heiratet sie ihn und folgte ihm nach Tübingen. Trotz hoher familiärer und gesundheitlicher Belastungen komponiert sie bis an ihr Lebensende im Jahr 1880.
Nach ihrem Tod gerät ihr umfangreiches musikalisches Werk bald in Vergessenheit. Der musikalische Schatz, den Josephine Lang hinterlassen hat, ist bis heute weitestgehend unbekannt. Dies zu ändern, ist das Anliegen des ersten Josephine-Lang-Wettbewerbs für Lied-Duo:
Sänger_innen und Pianist_innen wetteifern hierbei drei Tage lang um die besten Interpretationen von Liedern Josephine Langs und drei weiteren Komponistinnen des 19. Jahrhunderts sowie Komponistinnen der Gegenwart. Der Wettbewerb ist für Teilnehmende aller Geschlechter offen und verzichtet bewusst auf eine Altershöchstgrenze. Auch erfahrene Lied-Duos sind herzlich eingeladen, sich mit den Liedern von Komponistinnen auseinanderzusetzen.
Es werden drei Hauptpreise, die von einer prominent besetzten Jury vergeben werden, sowie mehrere Sonderpreise ausgelobt. Insgesamt stehen 30.000 Euro an Preisgeldern und Konzerthonoraren zur Verfügung.
Der 1. Josephine Lang-Wettbewerb dankt allen Kooperationspartner_innen, Fördernden und Sponsor_innen für ihre großzügige Unterstützung.