Trompete
Die Trompete ist ein sehr altes Instrument. Sie hatte viele Formen und Namen, bevor sie zu ihrer heutigen Gestalt gelangte. Noch heute gibt es bei Naturvölkern Trompeten in eigenartigen Formen und Spielweisen. So blasen beispielsweise bei bestimmten Stammeszeremonien oft viele Männer in Trompeteninstrumente, die aus geraden Holzhörnern bestehen. Allerdings bläst man nicht nach unserer Art, sondern heult, singt, murmelt oder prustet in die obere Rohröffnung. Die so entstehenden Töne – manchmal sind es auch nur Geräusche – dienen zumeist kultischen Zwecken.
Die Geschichte der modernen Trompete beginnt etwa um 1400, als sich nach und nach die charakteristische Schlaufenform herausbildete. Wesentliches Kennzeichen war eine einfache Zugvorrichtung (daher auch der Begriff Zugtrompete). Die Trompete eroberte sich in relativ kurzer Zeit die musikalische Vorherrschaft im In- und Ausland und wurde an vielen Fürstenhöfen zum Lieblingsinstrument ihrer Zeit. Erst mit dem 16. Jahrhundert verloren die alten Zugtrompeten mehr und mehr an Bedeutung. Stattdessen fanden einfache, unserer Fanfare sehr ähnliche Instrumente Verwendung, die als Barocktrompete in die Musikgeschichte eingegangen sind.
Erst in den 1790er-Jahren wurde der bereits bei den Holzblasinstrumenten vorhandene Klappenmechanismus auf die Trompete übertragen. In den 1810er-Jahren wurden dann die Ventile erfunden, was zur Herausbildung der modernen Ventiltrompete führte. Aufgrund der nunmehr durchgehend möglichen Chromatik konnte der Bau von Instrumenten verschiedener Stimmung erheblich reduziert werden. Hauptinstrument wurde die B-Trompete, die infolge ihrer guten Klangeigenschaften, ihres relativ großen Tonumfangs, ihrer weitgespannten dynamischen Möglichkeiten und registermäßigen Anpassungsfähigkeit seither die Vorherrschaft übernommen hat.
Die Trompete ist zu einem der beliebtesten Blasinstrumente für die Jugend geworden. Es ist keine Seltenheit, dass Kinder von acht bis zehn Jahren die Trompete als ihr Instrument wählen. Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ werden die Juroren immer wieder durch verblüffende Leistungen gerade in den jüngeren Altersgruppen überrascht. Wenn die physischen Voraussetzungen gegeben sind, können Kinder schon früh mit diesem Instrument beginnen. Diese sind: gute körperliche Kondition, geeignete Zahnstellung und Lippenform. Bei entsprechender Begabung kann als Ergänzung die hohe Trompete („Bach-Trompete“) erlernt werden.
Leihinstrumente kann die Musikschule zur Verfügung stellen. Eine Neuanschaffung kostet 400 bis 600 Euro für gute Schülerinstrumente. Je nach Ausbildungsstand ist die Trompete in folgenden Ensembles einsetzbar: Nachwuchs-Ensembles, Blasorchester, Combo, Big Band, Blechbläser-Ensemble, Sinfonieorchester und gegebenenfalls auch Kammermusikgruppen wie Quartett, Quintett, gemischte Gruppen.