Lotte Reiniger: Publikationen und DVDs

Lotte Reiniger. Immerwährender Kalender mit Scherenschnitten von Lotte Reiniger zu Opernmotiven von Wolfgang Amadeus Mozart.

Anlässlich des 125. Geburtstags von Lotte Reiniger 2024 veröffentlicht das Stadtmuseum einen Dauerkalender: Zwölf Motive wurden dafür aus den Scherenschnitt-Folgen zu den Mozartopern „Die Zauberflöte“, „Die Hochzeit des Figaro“ und „Così fan tutte“ ausgewählt.

Alfred Happ. Tübingen 2018.

Lotte Reiniger (1899–1981) entdeckte bereits in ihrer Jugend den Scherenschnitt als „ihr Medium“. Schon bald machte sie sich – künstlerisch und in ihrem äußeren Erscheinungsbild ganz Kind ihrer Zeit und der pulsierenden Metropole Berlin – daran, den Scherenschnitt vom formalen und inhaltlichen Staub des 19. Jahrhunderts zu befreien. Und sie wurde, die Grenzen des Scherenschnitts erweiternd und schließlich hinter sich lassend, zu einer der innovativsten und kreativsten Protagonistinnen im sich rasant entwickelnden neuen Medium Film. Lotte Reiniger gilt als Pionierin des Animations- und Trickfilms.
Mit diesem Band liegt eine ausführliche Biografie Lotte Reinigers vor. Sie zeichnet das bewegte Leben der Künstlerin nach und schildert, wie sie, in intensivem Austausch mit wichtigen Künstlerpersönlichkeiten ihrer Zeit, zu ganz eigenständigen, neuen Ausdrucksformen fand, die in ihrer Vielfältigkeit ihresgleichen suchen.
Der Band ergänzt und erweitert die Dauerausstellung im Stadtmuseum Tübingen, das den Nachlass der Künstlerin bewahrt.

Herausgegeben von Evamarie Blattner, Bernd Desinger, Matthias Knop und Wiebke Ratzeburg. Mit Beiträgen von Rada Bieberstein, Evamarie Blattner, Bernd Desinger, Thomas Elsässer, Alfred Happ, Matthias Knop, Susanne Marschall, Daniele Martella, Katherine Rochester, Michael Schurig, Thomas Worschech, Bernd Stiegler, Ramona Stuckmann und Julian Windmöller. Tübingen 2015.

Ausstellung und Katalog „Animation und Avantgarde – Lotte Reiniger und der absolute Film“ zeigen die außergewöhnliche Position, die das Werk der Scherenschnittkünstlerin und Filmpionierin Lotte Reiniger (1899–1981) zwischen Expressionismus und Avantgarde einnimmt. Im Fokus steht ihr Silhouettenfilm „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ (1923–1926); die Ausstellung zeigt, wie Reiniger durch virtuose Technik ihre eigene Version des Spiels von Licht und Schatten entwirft und dabei auf expressionistische Stilmittel und Themen zurückgreift. Dabei wird ebenso deutlich, wie sich die Techniken Reinigers und Walter Ruttmanns, Regisseur des abstrakten Experimentalfilms, zur Synthese ergänzen, wie sich Abstraktionen durch die Bewegung des Films in konkrete Formen verwandeln.
Die Beiträge des zweisprachigen Kataloges beleuchten diese Bezüge aus kunsthistorischer, kultur- und mediengeschichtlicher Sicht und stellen das frühe Schaffen Reinigers in seinen filmgeschichtlichen Zusammenhang. Einige Beiträge untersuchen Einzelaspekte des Achmed-Filmes wie beispielsweise die unterschiedlichen Musikfassungen, Restaurierung, Farbe und Herstellung.

Herausgegeben von  Evamarie Blattner, Bernd Desinger, Matthias Knop, Wiebke Ratzeburg. Texte: Evamarie Blattner, Matthias Knop, Christel Strobel

Als 1926 der Film „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ von Lotte Reiniger seine Premiere in Berlin und Paris feierte, war der erste abendfüllende Trickfilm der Filmgeschichte geschaffen, der bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Die 1899 in Berlin geborene Künstlerin verband damit ein bislang nicht erreichtes handwerkliches Können im Scherenschnitt, das eine bemerkenswerte Präzision auszeichnete, mit ihrem Interesse an den frühen Filmexperimenten.

Der vorliegende Band präsentiert Filmstills aus vier frühen Filmen: neben dem „Prinzen Achmed“ aus „Ornament des verliebten Herzens“ (1919), „Aschenputtel“ (1922) und „Doktor Dolittle und seine Tiere“ (1927/28). Er zeichnet damit gleichzeitig die Entwicklung vom formal noch stark an den Jugendstil gebundenen, ornamental ausstaffierten Kurzfilm zu spielerischen, märchenhaften Erzählungen mit humorvollen, aber auch hochdramatischen Szenen nach. Wie groß ihr Witz und Ideenreichtum war, lassen die Stills gut erkennen.

Das Buch ist ein Kooperationsprojekt des Stadtmuseums Tübingen, das den Nachlass Lotte Reinigers verwahrt, mit dem Filmmuseum Düsseldorf und dem Ernst Wasmuth Verlag.

DVD zu Werk und Wirken Lotte Reinigers mit bisher nicht gezeigtem Material. Erschienen in der ARTE Edition.

Die sechzigminütige Dokumentation zeigt die Aktualität Reinigers, die bis heute inspirierend auf junge Filmemacher wirkt. Der Film stellt zudem einen Bezug zwischen den Lebenserfahrungen der Künstlerin und ihren Arbeiten her.

Lotte Reiniger-Schriften Band 1 / 2011
Publikation der Beiträge des Lotte-Reiniger-Workshops im Stadtmuseum Tübingen (22.-23.10.2009)
Herausgegeben von Evamarie Blattner und Dorothee Kimmich

Das Buch behandelt Themen wie „Lotte Reiniger: Kino im Silhouettenformat“, „Lotte Reiniger und das Schattentheater im frühen 20. Jahrhundert“, Schneiden als Kulturtechnik, „Lotte Reiniger in den Filmarchiven“ und vieles mehr.

Frauke Fitzner, 2011
Lotte Reiniger-Schriften Band 2
Masterarbeit im Fach Literatur- und Kulturtheorie
Herausgegeben von Evamarie Blattner und Dorothee Kimmich

Das Buch bespricht den Film „Papageno“, „Papageno und die Zauberflöte“, Musik und Bild in „Papageno“, Lotte Reinigers Musikfilmkonzeption, Reinigers Musikfilm im Kontext der Avantgarde und der Filmtheorie sowie als Teil der Vorgeschichte des Musikvideos.

absolut MEDIEN, 2009

In den 1920er Jahren entwickelte Lotte Reiniger (1899–1981) die Ästhetik des Silhouettenfilms zur künstlerischen Perfektion und schuf in den folgenden Jahrzehnten eine Welt der Wünsche, Träume und Wunder.

Das Deutsche Filmmuseum Frankfurt am Main hat maßgeblichen Anteil an ihrer Wiederentdeckung und an der Restaurierung ihrer Filme. Diese DVD präsentiert eine Auswahl der Musik- und Märchenarbeiten (unter anderem Carmen, Harlekin, Kalif Storch und Das tapfere Schneiderlein), eine Doktor Dolittle-Geschichte und mit Die Rose und der Ring Reinigers letzten Film.

absolut MEDIEN, 2009

Lotte Reiniger kannte den englischen Schriftsteller Hugh Lofting und sie liebte seine Geschichten mit den gezeichneten Illustrationen. Die Umrisse des kleinen rundlichen Doktor Dolittle mit dem Zylinderhut, seiner Tiere, des Segelschiffes etc. übernahm sie für ihren Film. Drei Abenteuer setzte die junge Silhouettenfilmemacherin in den Jahren 1927 und 1928 um. Doktor Dolittle gehörte zu den ersten Filmen, die nach der Wiederentdeckung ihres filmischen Werkes in der Bundesrepublik gezeigt wurden.

Neben dem Doktor Dolittle-Zyklus enthält die abschließende Doppel-DVD der großen Werkausgabe auch Reinigers erhaltene Werbefilme, ihren ersten Film von 1919 sowie verschollen geglaubte Werke aus Filmarchiven weltweit und ihre letzten Produktionen aus den 70er Jahren.

Farbiger Silhouettenfilm, Stadtmuseum Tübingen, 1957 / 2008

Ein Apfel mit der Aufschrift „To the fairest Goddess“ (Für die schönste Göttin) fällt in die Hände des Paris, Sohn des Königs Priamos. Er soll entscheiden, welche der drei Göttinnen – Juno, Minerva oder Venus – die Schönste sei. Alle drei versprechen Paris etwas, damit er sich für sie entscheide. Er wählt  Venus.

Paris wird von Merkur zu Helena geführt, die mit König Menelaos verheiratet ist. Beide – Paris und Helena - verlieben sich. Durch eine List der Götter wird Menelaos verschleppt und Paris und Helena sind alleine glücklich.

absolut MEDIEN, 2007

Auf dieser DVD finden sich Märchenfilme und Fabeln von Lotte Reiniger in neuer digitaler Abtastung und verschiedenen Versionen: Aschenputtel, Hänsel und Gretel, Kalif Storch, Die drei Wünsche, Der Froschkönig, Däumelinchen, Der Heuschreck und die Ameise und viele andere Arbeiten aus den Jahren 1922 bis 1961. Das tapfere Schneiderlein gewann auf der Biennale in Venedig 1955 den „Silbernen Delphin“.

absolut MEDIEN, 2007

Diese DVD enthält alle Musikfilme von Lotte Reiniger, unter anderem: Carmen, eine Komödie auf Bizets Oper; Papageno, der sich trotz der Gesellschaft seiner Vögel einsam fühlt; Zehn Minuten Mozart, in dem höfische Paare zu den Klängen der Kleinen Nachtmusik tanzen; ein Duett aus Cosí fan Tutte, in dem ein glückliches Paar seine Liebe bezeugt; A Night in a Harem, Reinigers verloren geglaubter Auszug aus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“ und der vielschichtige Harlekin, eindeutig eine Lieblingsfigur der Künstlerin.

absolut MEDIEN, 1926 / 2006

Das atemberaubend schöne Märchen nach Motiven aus Tausendundeiner Nacht ist der erste abendfüllende Animationsfilm der Filmgeschichte. Seine Poesie und seine bezaubernden Figuren machen ihn immer noch zu einem Erlebnis. In den Jahren 1923 bis 1926 entstanden etwa 250.000 Einzelaufnahmen auf einem Tricktisch, fast 96.000 Frames fanden für den Film endgültig Verwendung.

Farbiger Silhouettenfilm, Stadtmuseum, 2006

Ein frisch verheiratetes Paar strandet mit seinem Ballon mitten in der Wüste. Die Braut wird von arabischen Rittern entführt, während der Bräutigam an eine Palme gefesselt zurück bleibt. Die Entführte wird an den Hof eines Sultans gebracht und als die Favorita in seinen Harem gesperrt. Der Bräutigam kann sich befreien, wandert durch die Wüste und findet mit Hilfe eines Löwen den Palast des Sultans. Nachts dringt er – geführt von einer Haremsdame – in den Palast ein und kann seine Braut befreien. Die Häscher des Sultans fangen die Fliehenden wieder ein. Erbost befiehlt der Herrscher, das Paar zu töten, doch im letzten Moment erscheint der rettende Ballon, in dem die beiden entschweben.

Herausgegeben von Evamarie Blattner und Karlheinz Wiegmann. Wasmuth Verlag Tübingen, 2010

Die 1899 in Berlin geborene Lotte Reiniger wandte sich schon als Jugendliche der Technik des Scherenschnitts zu. Sie entwickelte das Medium zur eigenständigen künstlerischen Ausdrucksform und schuf neben einzelnen Umrissschnitten, groß angelegte Kompositionen sowie umfangreiche Folgen. Doch war Reiniger nicht nur eine bis heute wohl unerreichte Scherenschnittvirtuosin, sondern auch eine fantasievolle und erfindungsreiche Schattenspielerin. Besonders eng verbunden ist ihr Name auch mit dem frühen Animationsfilm, vor allem durch ihr Meisterwerk „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“.

In allen drei Werkbereichen – Scherenschnitt, Schattentheater und Film – setzte Reiniger Maßstäbe. Das Buch stellt drei ihrer schönsten Scherenschnittserien vor: Mozarts „Zauberflöte“ und „Die Hochzeit des Figaro“ sowie ihr Tier-Alphabet. Der Ernst Wasmuth Verlag war der Ursprungsverlag von Lotte Reiniger und veröffentlichte bereits 1926 in Berlin „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ als Mappe.

Alfred Happ, 2004

Lotte Reiniger, am 2. Juni 1899 in Berlin geboren, entdeckte bereits in ihrer Jugend den Scherenschnitt als „ihr Medium“. Sie wurde, die Grenzen des Scherenschnitts erweiternd und schließlich hinter sich lassend, zu einer der innovativsten und kreativsten Gestalten im sich rasant entwickelnden neuen Medium Film. Lotte Reiniger gilt als Pionierin des Animations- und Trickfilms.

Mit diesem Band liegt nun erstmals eine ausführliche Biographie Lotte Reinigers vor. Sie zeichnet das bewegte Leben der Künstlerin nach und schildert, wie sie, in intensivem Austausch mit wichtigen Künstlerpersönlichkeiten ihrer Zeit, zu eigenständigen, neuen Ausdrucksformen fand, die in ihrer Vielfältigkeit ihresgleichen suchen. Dieses Buch ergänzt und erweitert die Lotte-Reiniger-Abteilung im Tübinger Stadtmuseum, das den Nachlass der Künstlerin bewahrt und in einer ständigen Ausstellung präsentiert.

Lotte Reiniger, 1981 / 2006

Das Buch erschien erstmals unter den Titel „Shadow Theatres and Shadow Films“ 1970 in London und New York sowie 1975 in Boston unter dem Titel „Shadow Puppets, Shadow Theatres and Shadow Films“. Die vorliegende Ausgabe des Stadtmuseums Tübingen ist eine Neuauflage der deutschen Ausgabe von 1981.

In diesem Buch präsentiert die berühmte Schattenspielerin und Trickfilmpionierin eine Bau- und Spielanleitung, wie mit geringen Mitteln ein Schattentheater gebaut und gespielt beziehungsweise wie ein Silhouettenfilm hergestellt werden kann. Gleichzeitig wird die Geschichte des Schattentheaters angereichert durch Anekdoten vorgestellt.

Herausgegeben von Claudine Pachnicke. Mit Beiträgen von Claudine Pachnicke und Alfred Happ, 1999

Zum hundertsten Geburtstag Lotte Reinigers ehrt das Stadtmuseum die Künstlerin mit einer Ausstellung, in der ihre verschiedenen Arbeitsfelder, Themen und Stile sowie ihre wichtigsten Lebensstationen vorgestellt werden. Statt eines Katalogs wurde als Referenz an die Künstlerin, deren Scherenschnitte, Schattenspiele und Trickfilme von ungebrochener Faszination sind, der Reprint eines ihrer Werke vorgelegt.

Aus dem reichhaltigen Schatz des künstlerischen Nachlasses, den das Stadtmuseum Tübingen aufbewahrt, wurde der „Figaro“ ausgewählt, den Lotte Reiniger neben anderen Mozartopern 1971 geschnitten hat. Die Auswahl dieser Scherenschnittreihe, die in ihrer letzten Schaffensperiode entstand, steht für eines „ihrer“ Sujets und für ihre künstlerische Ausdruckskraft.

Lotte Reiniger. Neuauflage, 1995

Das Buch zum Film „Die Abenteuer des Prinzen Achmed“ erscheinte 1995 in Neuauflage als Beitrag zu „100 Jahre Film“. Wie eine Umfrage des Verbundes deutscher Kinematheken zum Jubiläumsjahr ergab, zählt Lotte Reinigers „Prinz Achmed“ zu den 100 wichtigsten deutschen Filmen.

Zugleich wird mit diesem Buch ein weiteres Jubiläum für 1996 erinnert: Vor nunmehr 70 Jahren, im Mai 1926, fand die Urauffühtrung des Filmes in der Berliner Volksbühne statt.