Geschichte der Firma Egeria
Die Entwicklung Lustnaus ist eng mit der Geschichte der Firma Egeria verknüpft. 80 Jahre lang war die Frottierwarenfabrik einer der größten Arbeitgeber in Tübingen. In den 1910er-Jahren gegründet, expandierte der Textilbetrieb Egeria schnell. Ihren Höhepunkt erreichte die Firma in den 50er- und 60er-Jahren: Die in Lustnau hergestellten Frottierwaren und Bademoden wurden weltweit exportiert. Mitte der 60er-Jahre arbeiten über 1.500 Menschen bei Egeria – nur in der Universität waren es noch mehr.
In den 70er-Jahren begann die Firma zu kränkeln. In den 80er-Jahren wurden die finanziellen Schwierigkeiten Egerias immer größer, 1992 musste die Firma Konkurs anmelden. In den folgenden Jahren wurden Geschäftsanteile veräußert und sämtliche Produktionszweige ins Ausland verlagert. Nach der erneuten Insolvenz im Jahr 2002 wurde 2003 die Produktion eingestellt. Im selben Jahr übernahm die Sanko-Gruppe, ein türkischer Konzern, den Firmennamen Egeria und setzte die Produktion in der Türkei fort.
2008 hat die städtische Grundstücksentwicklungsgesellschaft WIT das ehemalige Egeria-Gelände erworben. Der Weg für die Einbindung des ehemaligen Firmenareals in die städtebauliche Entwicklung Tübingens war frei.