Bevor das Wasser kommt: Wie kann ich vorsorgen?
Überflutungen können jeden treffen, ob als Anwohner eines Flusses oder Baches oder infolge von Starkregen. Bürgerinnen und Bürger können selbst viel tun, um sich und ihr Eigentum vor Hochwasser zu schützen.
In der Hochwassergefahrenkarte können Hausbesitzer und Mieter ersehen, ob und in welchem Ausmaß ihre Häuser und Wohnungen von Hochwasser betroffen sein können. Eigenvorsorge ist wichtig, denn auch Dämme, Überflutungsflächen oder Hochwassertore entlang der Gewässer bieten keinen hundertprozentigen Schutz. Und die Feuerwehren werden sich im Ernstfall zunächst um die Objekte kümmern, bei denen Leib und Leben von Menschen oder besonders wertvolle Gegenstände gefährdet sind.
Bei neuen Gebäuden Hochwasserschutz einplanen
Schon bei der Planung und dem Bau können Eigentümer Maßnahmen treffen, zum Beispiel auf einen Keller verzichten und geeignete Baumaterialien verwenden. Wer in Tübingen in einem hochwassergefährdeten Bereich bauen oder sanieren möchte, erhält bereits im Zuge der Baugenehmigung vom Fachbereich Baurecht (ehemals Service-Center Bauen) Informationen und Auflagen zum Hochwasserschutz.
Kellerschächte abdichten, Rückschlagklappen einbauen
Auch an bestehenden Gebäuden lässt sich ein guter Schutz erreichen, beispielsweise über den Einbau von Rückschlagklappen oder mit mobilen Einrichtungen zur Abdichtung von Kellerschächten oder Türen. Heizöl ist ein wassergefährdender Stoff und darf auch bei Hochwasser nicht austreten. Daher sind Energieträger wie Holzpellets oder Erdgas prinzipiell besser geeignet. Ist Heizöl die einzige Alternative, muss der Öltank hochwassersicher installiert werden. Weitere Maßnahmen der Eigenvorsorge sind die Aufstellung eines privaten Notfallplans sowie die finanzielle Absicherung durch Rücklagen oder Versicherungen.
Sandsäcke anschaffen und kontrollieren
Im Ernstfall können Sandsäcke das Eindringen von Wasser verhindern. In Tübingen können Sandsäcke im Baumarkt Hornbach erworben werden. Es gibt sie aus Polypropylen (PP), Polyethylen oder Jute. Sandsäcke sollten mit trockenem Sand und nur zu zwei Dritteln gefüllt und verschlossen werden. Sie müssen trocken und vor UV-Strahlung (dunkel abgedeckt oder in einem dunklen Raum) gelagert werden. Durch die natürliche Feuchtigkeit des Sandes können Jute-Sandsäcke verrotten. Sie müssen deshalb jährlich kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht werden.
Weitere Informationen und Tipps
Überblick über die Möglichkeiten der Eigenvorsorge
- Pflichten und Möglichkeiten der Eigenvorsorge für den Hochwasserfall
- Hochwasserportal Baden-Württemberg