Runder Tisch Kinderarmut
In Tübingen ist ungefähr jedes 7. Kind unter 18 Jahren von Armut betroffen und lebt in einer Familie mit geringem Einkommen. Über die Sozialleistungen ist in Deutschland die Grundversorgung weitestgehend gewährleistet. Doch Armut schließt Kinder von vielen sozialen und kulturellen Aktivitäten aus.
Der Runde Tisch Kinderarmut arbeitet in verschiedenen Untergruppen und im Plenum daran, dass alle Kinder und Jugendlichen einen guten Start ins Leben bekommen und am sozialen und kulturellen Leben teilhaben können. Strategisches Ziel der kommunalen Armutsprävention ist der Aufbau einer Präventionskette: Es soll ein umfassendes, tragfähiges und gut verknüpftes Hilfenetz für alle jungen Menschen in Tübingen geben – von der Schwangerschaft bis zur Berufsausbildung.
Alle Ziele, Maßnahmen und bisherigen Erfolge sind im Tübinger Präventionskonzept gegen Kinderarmut gebündelt.
Projekte und Ergebnisse (Stand: Juni 2023)
- Durch die Koordination Kinderchancen können Bildungs- und Teilhabeangebote für Kinder und Jugendliche bedarfsgerecht ausgebaut werden. Die KreisBonusCard Junior umfasst über 90 kostenfreie oder stark ermäßigte Angebote.
- Mit der KreisBonusCard extra können auch Familien an der Armutsschwelle die zahlreichen Ermäßigungen nutzen.
- Im Netzwerk TAPs sind mehr als 300 Tübinger Ansprechpersonen gegen Kinderarmut und Kinderchancen engagiert. Sie sind in Kindertageseinrichtungen, Schulen und Vereinen für Familien ansprechbar und helfen weiter.
- Das Projekt „Schwimmen für alle Kinder“ bietet kostenlose Schwimmkurse für Kinder und Jugendliche mit KreisBonusCard Junior.
- Monatskarten für den Tübinger Stadtverkehr werden für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit KreisBonusCard stark ermäßigt angeboten.
- Die Arbeitsgruppe Wohnen setzt sich ein für bezahlbares Wohnen für alle.
- Die Arbeitsgruppe Arbeit bietet monatliche Beratung und Vermittlung in existenzsichernde Arbeit.
- Der Arbeitskreis Seelische Gesundheit in Familien erarbeitet Ansätze, um dem Thema der psychischen Erkrankung von Eltern oder Kindern zu begegnen. Alle zwei Jahre findet ein „Monat der seelischen Gesundheit“ statt, um das Thema in die Öffentlichkeit zu bringen.
- Die Arbeitsgruppe Jugend arbeitet mit einer Veranstaltungsreihe daran, Jugendarmut sichtbar zu machen.
Entstehung
Der Runde Tisch Kinderarmut hat sich nach der Tübinger Studie „Gute Chancen für alle Kinder – Mit Familien aktiv gegen Kinderarmut“ im Jahr 2014 gegründet. An der Sozialraumanalyse und Familienbefragung haben sich über 400 Menschen beteiligt, darunter ehrenamtlich und beruflich Engagierte, Mitglieder des Gemeinderates und Familien. In den Jahren 2021/2022 wurde das Präventionskonzept gegen Kinderarmut evaluiert. Auch an dieser Forschung wirkten über 350 Familien und viele engagierte Fachleute mit.
Weitere Informationen auf der Seite vom „Bündnis für Familie Tübingen" hier.
Unterlagen
- Broschuere_Praeventionskonzept_Kinderarmut_Kurzbericht_Evaluation_2023_I_mL.pdf
- Broschuere_Praeventionskonzept_Kinderarmut_Ergebnisbericht_2024_I_mL.pdf
- Broschüre zum Präventionskonzept Kinderarmut.pdf (März 2023)
- Präsentation zum Projekt „Gute Chancen für alle Kinder“ (April 2015)
- Projektabschlussbericht (Mai 2014)
- Abschlussbericht im Gemeinderat mit Handlungsvorschlägen (April 2014)
- Forschungsbericht des Instituts für angewandte Sozialwissenschaften (März 2014)
- Anhang zum Forschungsbericht
Kontakt
Carolin Löffler
Telefon 07071 204-1531
E-Mail carolin.loefflertuebingen.de