500 Jahre Vertrag zu Tübingen: Jubiläumsjahr startet mit Festakt am 7. März
Pressemitteilung vom 28.02.2014
Das Jubiläumsjahr beginnt mit einem Festakt: Bis zu 1.500 Gäste werden in der Tübinger Stiftskirche erwartet, wenn die Universitätsstadt und die Kunsthalle gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann am Freitag, 7. März 2014 den Vertragsschluss zu Tübingen im Jahr 1514 feiern. Der Festakt beginnt um 18 Uhr bei freiem Eintritt in der Stiftskirche – dem Ort, an dem die Herzöge von Württemberg ihre letzte Ruhe fanden. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Boris Palmer hält Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Festvortrag. Anschließend gibt Götz Adriani, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Kunsthalle eine Einführung in die Ausstellung in der Kunsthalle. Das Renaissance-Ensemble Lala Höhö steuert Musik aus der Zeit des Vertragsschlusses bei.
„In Tübingen wurde vor 500 Jahren europäische Verfassungsgeschichte geschrieben“. Mit diesen Worten würdigt Oberbürgermeister Boris Palmer das Vertragswerk, das Anlass zu einer großen Ausstellung in der Kunsthalle Tübingen und vielen weiteren Aktivitäten in der Universitätsstadt am Neckar bietet.
„Die Zeiten, in denen der Tübinger Vertrag entstanden ist, waren bewegte Zeiten der Veränderung – mit Konflikten und Krisen, aber auch mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Humanismus und Reformation brachen sich Bahn. Auch der Tübinger Vertrag war letzten Endes Ausdruck und Reaktion auf eine politische Krise“, sagt Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
„Im Tübinger Vertrag wurden erstmals ganz konkrete Freiheitsrechte verbrieft“, so der Ministerpräsident weiter. „Auch wenn es noch lange Zeit brauchte, bis auch das einfache Volk die Möglichkeit voller politischer Teilhabe erhielt, schmälert dies doch nicht die historische Leistung jener, die damals die ersten Schritte in diese Richtung getan haben. Ich bin sehr gespannt, wie die Ausstellung dieses für unser Land so bedeutsame Ereignis aufbereitet und vermittelt.“
Die Ausstellung in der Kunsthalle Tübingen trägt den Titel „1514 Macht Gewalt Freiheit. Der Vertrag zu Tübingen in Zeiten des Umbruchs“. Die bislang umfassendste Ausstellung zum Vertrag zu Tübingen beleuchtet sowohl die Ereignisse rund um den Vertragsabschluss als auch die Zeit um 1514 und die Nachwirkungen des Vertrags bis ins 19. Jahrhundert hinein. Gezeigt werden rund 280 hochkarätige Exponate, unter anderem Werke von Künstlern wie Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer, Lucas Cranach oder Andy Warhol.
„In seiner landesgeschichtlichen Dimension, aber auch in einem gesamteuropäischen Kontext, ist der im 19. Jahrhundert zur Magna Charta Württembergs stilisierte Vertrag zu Tübingen ein aufschlussreiches Dokument der politischen Kräfte im beginnenden 16. Jahrhundert“, sagt Götz Adriani. „Der Vertrag zwischen dem autokratisch regierenden Herzog Ulrich von Württemberg und einem selbstbewusst gewordenen Bürgertum leistete einen nicht unwesentlichen Beitrag zur Entstehung von Mitsprachemöglichkeiten und Freiheitsräumen. „Freiheit“ und „Empörung“ sind Schlüsselbegriffe des Vertrags zu Tübingen.“
Im Anschluss an den Festakt, der rund eineinhalb Stunden dauert, ist die Kunsthalle bis 21 Uhr für alle Gäste geöffnet, die einen ersten Blick in die große Ausstellung werfen wollen. Diese steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Winfried
Kretschmann und seiner königlichen Hoheit Carl Herzog von Württemberg. Gefördert wird sie von der Universitätsstadt Tübingen und der Baden-Württemberg-Stiftung.
Alle Aktivitäten, die in Tübingen im Jubiläumsjahr stattfinden, sind auf der Internetseite www.tuebingen.de/tuebingervertrag zu finden.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen