Workshop zur kommunalen Konfliktlösung am 31. März und 1. April 2014
Pressemitteilung vom 27.03.2014
Unter dem Motto „Vielfalt ist spannungsreich – und voll positiver Kraft!“ organisieren die Universitätsstadt Tübingen und das Forum Ziviler Friedensdienst e.V. (forumZFD) einen kommunenübergreifenden Workshop
am Montag, 31. März 2014 und Dienstag, 1. April 2014
in der Volkshochschule Tübingen, Katharinenstraße 18.
Eröffnet wird die Veranstaltung von Oberbürgermeister Boris Palmer und Carsten Montag, stellvertretender Geschäftsführer des forumZFD. Teilnehmen werden Vertreter und Vertreterinnen aus den Projektstandorten Osterholz-Scharmbeck, Quakenbrück, Hamburg-Bergedorf und Tübingen sowie Vertreter von sozialen Einrichtungen der Universitätsstadt und Mitarbeitende des forumZFD. Im Anschluss an den Workshop besuchen die Teilnehmer um 17.30 Uhr die Fotoausstellung „Vielfalt verbindet – Menschen, Fotos und Geschichten aus dem Tübingen Süden“ im Bürgertreff Janusz-Korczak-Weg in Tübingen. Um 18.30 Uhr findet ein Stadteilspaziergang mit Uwe Wulfrath und Karin Hopfner, Abteilung Projektentwicklung, Jeannine von der Heusen, Martin Bonhoeffer-Häuser sowie Melanie Lorenz, forumZFD statt. Zum Abendprogramm sind auch die Gemeinderäte geladen.
Ziel des Workshops ist der Erfahrungsaustausch über den Umgang mit Konflikten in unseren Städten und Gemeinden im Allgemeinen und den Ansatz der kommunalen Konfliktberatung im Besonderen. Die Veranstaltung findet im Rahmen eines aus Mitteln des Europäischen Integrationsfonds (EIF) und des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) geförderten Gesamtprojekts statt. Ein erster Erfahrungsaustausch fand bereits während des ersten kommunenübergreifenden Workshops 2013 in Osterholz-Scharmbeck statt. Der Austausch zeigte, dass wechselseitige Vorurteile und Missverständnisse, strukturelle Hemmnisse und unterschiedliche Lebensformen als Konfliktstoff zu gesellschaftlichen Spannungen führen können. Integrationsfragen haben nicht nur mit Migration zu tun, sondern auch mit sozialen Problemen, mit der Gestaltung von Bildungszugängen oder mit städtebaulichen Voraussetzungen.
Tübingen ist seit Anfang 2010 Partner des Projekts. Auf Einladung des Oberbürgermeisters Boris Palmer erstellte das forumZFD eine Situationsanalyse zu Konfliktpotentialen in der gesamten Universitätsstadt Tübingen. 2011 wurde außerdem eine Fokus-Studie Südstadt durchgeführt. Ergebnis war unter anderem, dass die städtebaulichen Maßnahmen zur sozialen Durchmischung der Bewohnerinnen und Bewohner in den sogenannten Sanierungsgebieten nicht automatisch zu einem stabilen und harmonischen Zusammenleben von Menschen aus vielfältigen und teils sehr unterschiedlichen Lebenszusammenhängen führen. Mit dem Ziel, die Vielfalt der Bewohnerinnen und Bewohner in diesem Gebiet zu erhalten – zum Beispiel, indem man verhindert, dass bestimmte Personen wegziehen, sind die Fachabteilung Familie, Jugend, Sport und Soziales der Universitätsstadt Tübingen und die Martin-Bonhoeffer-Häuser für die Jahre 2012 bis 2014 mit dem forumZFD eine Projektpartnerschaft eingegangen.
Das Forum Ziviler Friedensdienst www.forumzfd.de wurde im Jahr 1996 mit dem Auftrag gegründet, sich für die Verwirklichung der Idee eines Zivilen Friedensdienstes einzusetzen. Gemäß dem Grundgedanken „Frieden braucht Fachleute“ bietet das forumZFD in seiner Akademie für Konflikttransformation Kurse zur Friedensfachkraft und Trainings zu Themen der zivilen Konfliktbearbeitung an. Neben der Friedensarbeit in Nahost, auf dem westlichen Balkan und auf den Philippinen, unterstützen Fachkräfte des forumZFD als kommunale Konfliktberater auch Regionen in Deutschland. In der modernen Gesellschaft stehen die Städte und Gemeinden vor großen Herausforderungen. Sozialer und struktureller Wandel, demografische Veränderungen und Zuwanderung verändern die Lebenswelten und können zu Konflikten und gesellschaftlichen Spannungen führen.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen