Das besondere Objekt: Marienskulptur im Marienmonat Mai
Pressemitteilung vom 14.05.2014
Derzeit ist in der gläsernen Vitrine neben dem Eingang des Stadtmuseums eine Holzskulptur der thronenden Maria mit dem Jesuskind zu sehen. In der katholischen Volksfrömmigkeit gilt insbesondere der Mai als Marienmonat: Marienaltäre und -bildnisse werden oft mit Frühlingsblüten geschmückt, um Maria als die schönste Blume des Himmels zu preisen.
Die ausgestellte Skulptur aus Nadelholz stammt aus dem 20. Jahrhundert, ist jedoch im romanischen Kunststil gefertigt, der in Teilen Europas bis ins 13. Jahrhundert hinein vorherrschte. Symbolische Bedeutungen waren in dieser Epoche wichtiger als eine naturgetreue Darstellung: Marias große mandelförmige Augen und ihr unbewegter Gesichtsausdruck sollen zeigen, dass sie der irdischen Sphäre entrückt ist. Die Krone weist sie außerdem als Himmelskönigin aus.
Das Motiv der Muttergottes mit dem segnenden göttlichen Kind auf dem Schoß wird als „Sitz der Weisheit“ bezeichnet, angelehnt an den Thron des alttestamentarischen Königs Salomo. Christus gilt als die Vollendung dieses weisen Herrschertypus, und Maria bildet in ihrer schützenden und dienenden Rolle quasi die Grundlage seiner Regentschaft.
Ein Bild für die Berichterstattung gibt es unter: www.tuebingen.de/pressebilder_museum
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen