Lebendiger Wald: Schautafeln informieren über Fernwanderwege der Wildtiere
Pressemitteilung vom 20.06.2014
Am Verbindungsweg zwischen Derendingen und Weilheim stehen vier neue Schautafeln. Die Forstverwaltung informiert dort die Vorübergehenden über einen Wildkorridor und andere Aspekte des Waldes.
In der Nähe der Tafeln kreuzen sich die Wege von Wild und Mensch. Von den meisten unbemerkt, verläuft hier ein überregional bedeutsamer Wildwanderweg. Wildschweine, Rotwild und viele andere Tiere nutzen ihn auf ihren teils mehrere hundert Kilometer langen Wanderungen. Dieser „Fernwanderweg“ verläuft vom Rammert über den Spitzberg zum Schönbuch. Mehr noch, er verbindet sogar zwei international bedeutsame Wildkorridore, von denen einer entlang des Albtraufs und der andere durch den Nordschwarzwald führt.
Wildtiere, die diesen Korridor benutzen, haben es schwer. Die Besiedelung im Neckar- und im Ammertal, aber auch die Zerschneidung der gewohnten Pfade durch Straßen und Zäune stellt die Tiere auf ihren Wanderungen vor große Probleme. Die Forstverwaltung wirbt um mehr Verständnis. „In einigen Fällen ist in unserer Region Besserung in Sicht“, freut sich Revierförster und Wildtierbeauftragter Jürgen Schneider. Er verweist auf den Generalwildwegeplan, der mittlerweile für ganz Baden-Württemberg gültig ist. Schneider hofft, dass die faszinierenden Wanderrouten künftig noch stärker in der Bauleitplanung berücksichtigt werden.
Zwei weitere Tafeln geben Auskunft über den Stadtwald Tübingen und die Bewohner des Waldrandes. Zu denen gehören Rosenkäfer, Zauneidechse und Wiesel.
Seit mehr als acht Jahren informieren die Fachleute des Reviers Härten-Tübingen-Einsiedel die Öffentlichkeit mit Schautafeln unter dem Motto „Lebendiger Wald“. Sie werben damit für einen naturgemäßen, ökologisch orientierten und nachhaltigen Umgang mit dem Wald. Die Tafeln am Rammert sind die ersten, die im Stadtwald Tübingen aufgestellt wurden.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen