Literatursommer am 3. Oktober: Christian Friedrich Daniel Schubart – der Kritiker auf dem Hohenasperg
Pressemitteilung vom 22.09.2014
Christian Friedrich Daniel Schubart (1739-1791) war der heftigste Kritiker des Herzogs Carl Eugen und wurde dafür auf dem Hohenasperg inhaftiert. Der umtriebige Publizist trat – was damals avantgardistisch war – für die gleichen Rechte der Juden, für die kulturelle Wertschätzung der Türken, gegen die Unterdrückung der Kolonialvölker und gegen die Sklaverei ein. Dem Poeten und Rebellen ist eine Veranstaltung im Tübinger Literatursommer gewidmet, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind
am Freitag, 3. Oktober 2014, 20 Uhr
im Sudhaus, Hechinger Straße 203.
Bernd Jürgen Warneken, Uwe Zellmer und Wolfram Karrer zeichnen an diesem Abend ein literarisches und musikalisches Portrait des umstrittenen Rebellen. Christian Friedrich Daniel Schubart bewies sein Talent als Dichter, Organist und Komponist. Seinen Mut zeigte er als Lyriker und Journalist. Er verfasste zahlreiche Schriften, in denen er die Herrschenden anklagte und wurde dadurch zum Sprachrohr der Unterdrückten. Aus seiner ablehnenden Haltung gegenüber totalitärem und verschleiernden Handeln der Befehlshaber machte Schubart nie ein Geheimnis und wurde damit zum Vorbild für jüngere Dichter wie Schiller und Hölderlin. Er wurde dreimal aus seiner Heimat vertrieben: aus Württemberg, aus Bayern und aus der Reichsstadt Augsburg.
Bernd Jürgen Warneken, ist Professor am Ludwig-Uhland-Institut der Universität Tübingen. Seine Arbeiten befassen sich unter anderem mit der Geschichte des Alltags, der populären Kultur und der Kulturtheorie. 2009 legte er die erste umfassende Schubart-Biographie vor.
Uwe Zellmer ist Oberstudienrat, Autor und Theatermacher. 1981 hat er das Theater Lindenhof mitbegründet und prägt seither dessen Arbeit als Intendant, Regisseur, Autor und Schauspieler.
Der Akkordeonist Wolfram Karrer ist Theatermusiker Solist, Komponist und Kinderliedermacher. Seine Arbeit führt ihn immer wieder nach Melchingen ins Lindenhoftheater.
Der Literatursommer der Baden-Württemberg-Stiftung steht unter dem Motto „Worte sind Taten – Zivilgesellschaftliches Engagement in der Literatur“. In Tübingen organisiert der Fachbereich Kunst und Kultur mehrere Veranstaltungen, die unter dem gemeinsamen Motto „Jahrhundert-Rebellen“ stehen.
Abendkasse: 11 Euro (ermäßigt: 8 Euro), Vorverkauf: 9,70 Euro (ermäßigt: 6,50 Euro)
www.tuebingen.de/literatursommer
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen