Abschluss des Literatursommers am 16. Oktober: Bernward Vesper und Gudrun Ensslin in Tübingen
Pressemitteilung vom 08.10.2014
Bernward Vesper und Gudrun Ensslin verbrachten die prägenden Jahre ihres Lebens in Tübingen. Der Sohn eines NS-Dichters und die spätere RAF-Terroristin lernten sich als Studenten Anfang der 60er-Jahre in Tübingen kennen und begannen hier ihre politische und publizistische Tätigkeit. Über die Tübinger Zeit Vespers und Ensslins spricht Michael Kapellen. Zu Wort kommen auch die Zeitzeugen Dietrich Gradmann und Martin Klumpp. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen
am Donnerstag, 16. Oktober 2014, 20 Uhr
im Haus der Königsgesellschaft Roigel, Burgsteige 20.
Der Eintritt ist frei.
Bernward Vesper, selbst Mitglied der Tübinger Königsgesellschaft Roigel, nahm sich 1971 das Leben. Sein autobiografischer Bericht „Die Reise“ blieb Fragment und erschien erst 1977. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit seines Vaters, seiner politischen Radikalität und seinen Drogenexzessen gilt als wichtige Innensicht der 68er-Generation. Gudrun Ensslin radikalisierte sich als Gründungsmitglied der RAF und war an fünf Bombenanschlägen mit vier Todesopfern beteiligt. Sie wurde 1972 verhaftet und beging 1977 mit Andreas Baader und Jan-Carl Raspe Suizid in der JVA Stammheim.
Michael Kapellen ist Germanist und Anglist und unterrichtet an einem Gymnasium in Balingen. Von 1991 bis 1996 war er der Herausgeber der Literaturzeitschrift „AgoNie“. Sein Buch „Doppelt leben – Bernward Vesper und Gudrun Ensslin. Die Tübinger Jahre“ erschien 2005.
Der Literatursommer der Baden-Württemberg-Stiftung steht unter dem Motto „Worte sind Taten – Zivilgesellschaftliches Engagement in der Literatur“. In Tübingen organisiert der Fachbereich Kunst und Kultur mehrere Veranstaltungen, die unter dem gemeinsamen Motto „Jahrhundert-Rebellen“ stehen.
www.tuebingen.de/literatursommer
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen