Objekt des Monats November im Stadtmuseum: Post von der Front
Pressemitteilung vom 14.11.2014
In Ergänzung zur Ausstellung „Der fotografierte Krieg. Der Erste Weltkrieg zwischen Propaganda und Dokumentation“ steht die Außenvitrine des Stadtmuseums im November unter dem Motto „Post von der Front“. Zu sehen sind Feldpostkarten und -briefe des Ersten Weltkrieges sowie ein Buch über Deutschlands Kriegsgegner von 1920.
Die ausgestellten Feldpostkarten zeigen als Typus den meist jungen Soldaten, dargestellt einerseits als Kämpfer, andererseits als liebender Partner und Ehemann. Die Frau als Geliebte in der fernen Heimat ist auf den Motivkarten sehr präsent. Sie soll den Mann durch ihre Treue unterstützen und selbstlos ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellen. Die Auswirkungen von Kriegspropaganda auf die Denkweise der Soldaten zeigen sich in den Feldpostbriefen von Ernst Walker (1891-1915), der ab Januar 1915 in Nordfrankreich stationiert war. Zwar sind seine Briefe von Friedenssehnsucht geprägt, dennoch findet sich immer wieder die unreflektierte Übernahme von Stereotypen über die Kriegsgegner. Das ausgestellte Buch „Deutschlands Gegner im Weltkriege“ aus dem Jahr 1920 verdeutlicht, dass dieses Gedankengut auch zwei Jahre nach Kriegsende noch vorhanden war.
Die Vitrine haben die Studentinnen Madlen Bohnet und Ann-Katrin Fett im Rahmen eines Projektes im Studiengang Literatur- und Kulturtheorie der Universität Tübingen gestaltet.
Hinweis für die Medien:
Ein Bild für Ihre Berichterstattung finden Sie unter: www.tuebingen.de/pressebilder_museum
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen