Objekt des Monats Februar im Stadtmuseum: Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg
Pressemitteilung vom 06.02.2015
In Ergänzung zur Ausstellung „Der fotografierte Krieg. Der Erste Weltkrieg zwischen Propaganda und Dokumentation“ präsentiert die Außenvitrine des Stadtmuseums im Februar Feldpostbriefe aus dem Ersten Weltkrieg. Sie zeigen, dass die Soldaten nicht nur das Kriegsgeschehen thematisiert haben. Feldpostbriefe sind eine wichtige Quelle für den Alltag der Soldaten.
Ernst Walker aus Scharnhausen bei Stuttgart schickt seiner Familie Teile eines Artilleriegeschosses von französischen Blindgängern, sogenannte Schrapnellringe, aus denen sich „wunderschöne Armspangen“ herstellen ließen. Die Brüder Heinrich und Konrad Engel schreiben in ihren Briefen über die Verpflegung mit Lebensmitteln und die Versorgung mit Wäsche. Außerdem berichten sie über Krankheiten und Impfungen sowie die Aussicht auf Urlaub und die Fahrt zu den Angehörigen in Altschmiedelfeld bei Sulzbach-Laufen. Briefpassagen dieser Art schrieben die Soldaten sicherlich nicht zuletzt mit der Absicht, ihre Familien in der Heimat zu beruhigen.
Der Briefwechsel zwischen Konrad Engel und seiner Familie zeigt, dass er trotz seiner Abwesenheit vom heimischen Hof mit seinen Gedanken bei der Familie ist. Er erkundigt sich regelmäßig nach den aktuellen Preisen für das Vieh, den Zwangsabgaben für die Versorgung des Heeres und der Ernte. Auch in den Briefen der zurückgelassenen Familien nimmt das alltägliche Leben – trotz der Sorge um den Sohn, Bruder oder Ehemann – einen hohen Stellenwert ein.
Zusammen mit den Briefen ist ein deutsch-französischer Sprachführer ausgestellt. Er enthält vor allem Begriffe und Sätze, die im Kriegsgeschehen von Bedeutung waren. Die Vitrine haben die Studentinnen Madlen Bohnet und Ann-Katrin Fett im Rahmen eines Projektes im Studiengang Literatur- und Kulturtheorie der Universität Tübingen gestaltet.
Hinweis für die Medien:
Ein Bild für Ihre Berichterstattung finden Sie unter: www.tuebingen.de/pressebilder_museum
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen