Renate-und-Heinrich-Nonnenmacher-Stiftung ermöglicht Haus für Ältere
Pressemitteilung vom 23.03.2015
In der Gartenstraße 28 soll auf einem städtischen Grundstück ein Gebäude für ältere Menschen entstehen. Geplant sind drei Wohnungen für Senioren-WGs mit insgesamt acht bis zehn einzelbewohnbaren Zimmern. Im Erdgeschoss des Gebäudes soll die Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige e.V. einziehen. Diese wird die soziale Trägerschaft übernehmen und Ansprechpartner für die Bewohner sein. Außerdem möchte die Beratungsstelle in einem großen Gemeinschaftsraum zusätzliche Angebote für die Hausbewohner und andere Menschen realisieren. Dieser Raum soll auch für Veranstaltungen und als Begegnungsraum zwischen dem Quartier und dem Wohnprojekt dienen. Die Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Tübingen mbH (GWG) wird die Verwaltung der Liegenschaft übernehmen.
Ermöglicht wird das Projekt durch das Vermächtnis des verstorbenen Tübinger Ehepaars Renate und Heinrich Nonnenmacher. Dessen Wunsch war es, dass ihr Vermögen dem Wohnen und der Pflege älterer Menschen oder der Rehabilitation Kranker zugutekommt. „Der überaus großzügige Nachlass reicht aus, um das Bauvorhaben im Sinne der Stifter zu realisieren“, erklärt Baubürgermeister Cord Soehlke. „Das Ehepaar Nonnenmacher hat der Stadt und ihren Einwohnern ein sehr großes Geschenk gemacht. Ich freue mich, dass wir den Wunsch der Stifter erfüllen können.“ Senioren-WGs seien eine hervorragende Ergänzung zum Tübinger Angebot. Sie erlauben den Bewohnern, bis ins hohe Alter, selbstständig zu sein, ohne zu vereinsamen, ergänzt Soehlke.
Die gleichnamige Stiftung wird vertreten durch den Rechtsanwalt Roland Conrad, der die Verhandlungen mit der Stadt geführt hat. Er hat rund 20 potenzielle Träger angeschrieben und gemeinsam mit der Stadt einen Trägerwettbewerb organisiert. Von den vier eingereichten Konzepten wählte eine Jury das der Beratungsstelle für ältere Menschen als besonders geeignet aus.
„Das Projekt ist eine ideale Ergänzung zu unserem bestehenden Angebot“, sagt Claudia Braun, Leiterin der Beratungsstelle für ältere Menschen und deren Angehörige. „Wir freuen uns sehr, unsere Arbeit unter einem Dach mit den künftigen Bewohnern fortsetzen und ausbauen zu können.“ Die Beratungsstelle besteht seit 1978. Sie hat vier Abteilungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten: eine Ehe-, Familien- und Lebensberatung, eine gerontopsychiatrische Beratung, einen Pflegestützpunkt und „SELMA“, ein Angebot zur Begleitung für zu Hause lebende ältere Menschen.
„Die Lage in der Gartenstraße ist ideal für ältere Menschen und deren Angehörige“, ergänzt Rechtsanwalt Roland Conrad für die Stiftung. „Es liegt zentrumsnah und ist gut mit dem Bus zu erreichen.“ Das Grundstück ist 500 Quadratmeter groß und erlaubt einer Machbarkeitsstudie zufolge eine Bebauung mit 600 bis 650 Quadratmetern Nutzfläche. Dank der Stiftung mit einem Vermögen von zwei Millionen Euro steht die Finanzierung auf soliden Füßen. Nach der Fertigstellung soll das Gebäude in das Eigentum der Stadt übergehen, die den Betrieb langfristig vergeben wird. „Durch den großzügigen Nachlass des Ehepaars Nonnenmacher können die Mietkosten soweit minimiert werden, dass auch Menschen mit einem geringen Einkommen einziehen können“, hebt Baubürgermeister Cord Soehlke hervor.
Das Bauvorhaben wird von der GWG baulich betreut und mit der Tübinger Planungsgesellschaft W5 und deren Architekt Roland Wied umgesetzt. Nachdem jetzt mit der Beratungsstelle ein Träger gefunden ist, wird die konkrete Planung im Frühsommer beginnen. Der Baubürgermeister rechnet damit, dass 2016 mit dem Bau begonnen werden kann.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen