Übergabe von zwei Gedenksteinen auf dem Stadtfriedhof
Pressemitteilung vom 27.05.2015
Anlässlich des 250. Geburtstags von Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger hat der Schwäbische Heimatbund zwei Gedenksteine für ihn und seinen Assistenten Johann Wilhelm Gottlob Buzengeiger auf dem Tübinger Stadtfriedhof errichten lassen. Die Erfindung der Bohnenberger Maschine, ein kleines Kreiselinstrument, hat den Astronomen und Geodäten berühmt gemacht. Zur offiziellen Übergabe der beiden Gedenksteine an die Universitätsstadt sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Mittwoch, 3. Juni 2015, 16.30 Uhr,
auf dem Tübinger Stadtfriedhof, Gmelinstraße 20.
Treffpunkt ist am Hauptweg des Stadtfriedhofs im Bereich des Grabfelds F nahe dem Haupteingang beim Kupferbau. Nach dem gemeinsamen Gang zu den beiden Gedenksteinen findet in der Kapelle eine Gedenkfeier statt. Frieder Miller vom Schwäbischen Heimatbund begrüßt die Gäste; Oberbürgermeister Boris Palmer hält ein Grußwort. Anschließend spricht Professor Jörg F. Wagner von der Universität Stuttgart über die „schwäbische Bodenständigkeit und wissenschaftliche Exzellenz“ der beiden Geehrten. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Tübinger Liedermacher Christian Holder.
Ermöglicht hat die beiden Gedenksteine die großzügige Unterstützung mehrerer Sponsoren. Diese sind: die Erbe Elektromedizin GmbH, die Schmidmaier-Rube-Stiftung des Schwäbischen Heimatbundes, der Deutsche Verein für Vermessungswesen Baden-Württemberg und die Ortsgruppe Tübingen des Schwäbischen Heimatbundes.
Der aus Simmozheim in Württemberg stammende Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger (1765-1831) kam 1796 an die Tübinger Sternwarte. Nach seiner Berufung als Magister an die philosophische Fakultät wurde er 1803 zum ordentlichen Professor für Physik, Mathematik und Astronomie an der Universität Tübingen ernannt. Bohnenberger ist auch durch die von ihm initiierte und geleitete württembergische Landesvermessung bekannt. 1831 starb er in der Universitätsstadt. Bohnenbergers Maschine gilt als unmittelbarer Vorläufer des Gyroskops, ein Messgerät für den Nachweis der Achsendrehung der Erde. Seine Erfindung wurde somit zum Wegbereiter wichtiger mechanischer Navigationsinstrumente wie dem Kreiselkompass. Dieser befindet sich beispielsweise im Cockpit eines jeden modernen Flugzeugs und zeigt den „künstlichen Horizont“ an. Johann Wilhelm Gottlob Buzengeiger (1778-1836), der „Universitätsmechanicus“, führte in der Münzgasse eine kleine Werkstatt für wissenschaftliche Instrumente – eben dort hat er auch Bohnenbergers Maschine hergestellt.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen