Zukunft der Walter-Erbe-Realschule Tübingen
Pressemitteilung vom 06.07.2015
Gemeinsame Presseerklärung der Universitätsstadt Tübingen, des Staatlichen Schulamts Tübingen, der Walter-Erbe-Realschule und der Französischen Schule Tübingen
Trotz erheblicher Anstrengungen aller Beteiligten haben auch in diesem Schuljahr nur 22 Eltern ihre Kinder für die fünfte Klasse der Walter-Erbe-Realschule (WER) angemeldet. Damit hat die Schule im vierten Jahr in Folge nur eine Einzügigkeit erreicht. Die Situation ist erschwert durch eine dauerhafte Erkrankung der Schulleitung und nun auch der stellvertretenden Schulleitung. Seit Dezember letzten Jahres führt die dienstälteste Kollegin die Dienstgeschäfte der Schule zusammen mit einem kommissarisch bestellten Konrektor einer anderen Realschule.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Staatlichen Schulamts Tübingen stützen die Schule mit erheblichem personellem Aufwand. Aber weder die gute Lehrerversorgung der Schule noch entsprechende Unterstützung des Schulträgers im Bereich der Schulsozialarbeit und des Schulsekretariats konnten die Schule voran bringen. Über neuere Entwicklungen, die nicht nur für die vor Ort Betroffenen von Interesse sind, wollen die Universitätsstadt Tübingen und das Staatliche Schulamt Tübingen nun die Öffentlichkeit informieren.
Nach intensiven Diskussionen über die Zukunftsfähigkeit des Standortes haben die Lehrerinnen und Lehrer der Schule im Mai dieses Jahres die Initiative ergriffen. Sie beantragen beim Schulträger die Zusammenlegung der Walter-Erbe-Realschule mit der Französischen Schule innerhalb von zwei Jahren.
Nach ersten Beratungen mit den Schulleitungen und den Elternbeiratsvorsitzenden der beiden Schulen erscheint die Zusammenlegung der beiden Standorte allen Beteiligten als gute Lösung einer schwierigen Situation, die viele Optionen erschließt.
Die Walter-Erbe-Realschule muss bei rückläufigen Schülerzahlen um den Erhalt ihres Personalstammes fürchten. Die Französische Schule benötigt dringend kompetente Lehrkräfte für den Aufbau der Sekundarstufe 1.
Das sind gute Voraussetzungen für ein Zusammengehen der beiden Schulen auf Augenhöhe. Zwar ist durch die führende Rolle der Französischen Schule die Schulart – nämlich Gemeinschaftsschule – festgelegt, gleichzeitig bleibt aber der bisherige Schulabschluss der WER – nämlich der Realschulabschluss – erhalten.
Zur Akzeptanz der angestrebten Fusion trägt maßgeblich bei, dass alle Schülerinnen und Schüler der WER ganz regulär ihren Realschulabschluss als Realschüler machen können. Sie profitieren jedoch ebenfalls von der Fusion, weil durch gemeinsamen Unterricht in einzelnen Fächern, etwa Französisch, auch unterrichtliche Angebote gemacht werden können, die ansonsten wegfallen müssten.
Der Antrag selbst könnte bei entsprechender Beschlussfassung durch den Gemeinderat frühestens zum 1. August 2016 umgesetzt werden. Um der Vakanz in der Schulleitung der WER zu begegnen, könnte durch eine kommissarische Schulleitung durch die Französische Schule Abhilfe geschaffen werden. Über einen schulartübergreifenden Lehrereinsatz würden bereits erste Erfahrungen im künftigen Arbeitsfeld gesammelt werden. Gleichzeitig wäre der Personalstamm beider Schulen zusammen allen fachlichen Anforderungen gewachsen.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen