Fachtag „Regionale Schulentwicklung für die Raumschaft Tübingen“
Pressemitteilung vom 20.07.2015
Eine Oberstufe an einer Gemeinschaftsschule in Tübingen hätte stabile Schülerzahlen. Die Zustimmung zu diesem Vorhaben ist allerdings sehr unterschiedlich stark ausgeprägt. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am Freitag, 17. Juli 2015, auf einem Fachtag zur regionalen Schulentwicklung präsentiert wurde.
Der Landkreis Tübingen und die Universitätsstadt Tübingen hatten zahlreiche Mitglieder des Kreistags und des Gemeinderates, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, Schulleitungen, Elternvertretungen, SMV-Vertretungen von Gymnasien, Gemeinschaftsschulen, Realschulen und der beruflichen Gymnasien sowie Vertreterinnen und Vertreter der Schulverwaltung zum Informationsaustausch eingeladen. Ziel war es, die Schülerzahlen und die unterschiedlichen Angebote der Schullandschaft kennenzulernen, damit alle Akteure einen einheitlichen Wissensstand über die schulischen Angebote – insbesondere auch der Sekundarstufe II – erhalten. Dadurch soll ein besseres gegenseitiges Verständnis im Hinblick auf die Erwartungen und Chancen der Übergänge zwischen den Schulen erreicht werden.
Professor Dr. Thorsten Bohl vom Institut für Erziehungswissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen präsentierte die Ergebnisse seiner Studie zu einer möglichen Sekundarstufe II für die Gemeinschaftsschulen, welche die Stadtverwaltung in Auftrag gegeben hatte. Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen: Die für eine gemeinsame gymnasiale Oberstufe an Gemeinschaftsschulen notwendige Schülerzahl von 60 Schülerinnen und Schülern wird nach derzeitigem Stand problemlos erreicht. Wegen zu erwartender steigender Schülerzahlen in Tübingen sind die Auswirkungen auf die bestehenden Schulen gering. Für die allgemeinbildenden Gymnasien sind keine strukturellen Auswirkungen zu erwarten.
Bei den beruflichen Gymnasien kann es zur Verringerung der Schülerzahlen um einen Zug kommen, also von derzeit 15 auf dann 14 Züge. Im schlechtesten Fall kann das dazu führen, dass ein Profil an einem beruflichen Gymnasium, das derzeit nur von wenigen Schülerinnen und Schüler gewählt wird, nicht mehr angeboten wird. Die Wahrscheinlichkeit für eine solche Entwicklung ist aber gering. Die Studie hat weiterhin ergeben, dass die Akteure die Einrichtung einer eigenen Oberstufe der Gemeinschaftsschulen sehr unterschiedlich bewerten: Die Sichtweisen variieren von sehr klarer Befürwortung bis zu klarer Ablehnung.
Der Abschlussbericht zur Studie sowie die Präsentationen und die Ergebnisse der Foren des Fachtags können auf der städtischen Internetseite heruntergeladen werden.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen