Gedenkreihe zur Erinnerung an die Reichspogromnacht
Pressemitteilung vom 29.10.2015
Am 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 77. Mal. Auch in Tübingen brannten Nationalsozialisten die Synagoge in der Gartenstraße nieder und verfolgten die jüdische Bevölkerung. Tübinger Institutionen, Vereine und Personen gedenken der Geschichte der Tübinger Juden und ihrer Synagoge mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm (siehe Anlage).
In Erinnerung an das Geschehen in der Pogromnacht gestalten der Fachbereich Kunst und Kultur der Universitätsstadt Tübingen, der Jugendgemeinderat und die Tübinger Jugendguides sowie die Geschichtswerkstatt Tübingen und der jüdische Verein „Bustan Shalom“ eine Gedenkveranstaltung. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Montag, 9. November 2015, 18 Uhr,
auf dem Synagogenplatz in der Gartenstraße.
Dort, am Ort des Pogroms, erinnern Rednerinnen und Redner an die Verfolgung und Ermordung Tübinger Juden. Es sprechen unter anderem die Stadträtin Gerlinde Strasdeit, David Holinstat vom Verein „Bustan Shalom“ und Vertreter der Jugendlichen.
Die Synagoge in der Tübinger Gartenstraße stammte aus dem Jahr 1882. Auf Befehl des Kreisleiters brannten SA- und SS-Männer das Gebäude am 9. November 1938 nieder. Den vollständigen Abbruch des zerstörten Gotteshauses musste die jüdische Gemeinde selbst bezahlen. Direkt nach der Reichspogromnacht wurden fünf Tübinger Juden verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Einer von ihnen starb später an den Folgen der Misshandlungen. Die jüdische Gemeinde, durch Emigrationen bereits dezimiert, musste sich im März 1939 auflösen.
Anlage
Veranstaltungsübersicht „77 Jahre Reichspogromnacht“
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen