Großzügige Nachlassspende kommt Literaturprojekten zugute
Pressemitteilung vom 22.12.2015
Verschiedene Literaturprojekte in Tübingen kann die Stadtverwaltung in den kommenden Jahren mit rund 1,17 Millionen Euro unterstützen. Möglich wird das durch den Nachlass von Dr. Gudrun Schaal (1917-2007) und deren Erbin Elli Stefanie Wechsler, die 2011 verstarb. Sie hatte in ihrem Testament verfügt, dass „das Eigentum von Fräulein Dr. Gudrun Schaal zur allgemeinen Nutzung“ bestimmt ist.
„Das lebenslange Interesse von Gudrun Schaal, die 1949 gemeinsam mit Julie Gastl die Tübinger Buchhandlung Gastl gründete, galt der Literatur. Dass die Erbin Elli Stefanie Wechsel das Eigentum von Gudrun Schaal der Allgemeinheit zur Verfügung stellt, empfinden wir als eine große Verpflichtung, die wir sehr dankbar annehmen“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. Das Geld ermögliche die zeitnahe Umsetzung verschiedener Vorhaben, die sonst nicht in diesem Umfang zu finanzieren wären. Im Sinne der Verstorbenen soll der Nachlass überwiegend für Literaturprojekte verwendet werden. Dies hat der Tübinger Gemeinderat in seiner Sitzung am 17. Dezember 2015 beschlossen. Er folgte damit der Empfehlung der Nachlasskommission. Die folgenden Projekte sollen profitieren:
418.500 Euro fließen in die Neukonzeption der Ausstellung im Hölderlinturm. Der einstige Wohnort des Dichters Friedrich Hölderlin soll einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zu einem touristischen Anziehungspunkt werden.
80.000 Euro sind für die Sicherung und Aufarbeitung des Nachlasses von Julie Gastl und Gudrun Schaal gedacht, was Grundlage für eine Ausstellung im Stadtmuseum sein soll.
70.000 Euro sind für einen Literaturpfad reserviert, der die Topografie Tübingens mit dem literarischen Erbe und der literarischen Gegenwart verbindet.
13.600 Euro sind für die Sanierung des Denkmals auf der Neckarinsel bestimmt, das an die Tübinger Schriftstellerin Ottilie Wildermuth erinnert.
Die verbleibende Summe von 441.500 Euro soll für Projekte des Landes zur Verfügung stehen: Die Aufenthaltsqualität im Alten Botanischen Garten soll unter anderem durch eine bessere Beleuchtung der Wege steigen. Außerdem soll die „Grüne Werkstatt“, eine Bildungseinrichtung zu botanischen und ökologischen Themen im Neuen Botanischen Garten, unterstützt werden. In den 441.500 Euro für Projekte des Landes ist auch eine Reserve für die Erschließung des Fasskellers in Höhe von 31.500 Euro enthalten. Sollte dieses Geld nicht benötigt werden, fließt es ebenfalls in Maßnahmen im Alten Botanischen Garten.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen