Rätselhafte Gegenstände im Rathaus-Foyer: Gewinnerin steht fest
Pressemitteilung vom 22.12.2015
In den vergangenen Wochen konnten Besucherinnen und Besucher des Tübinger Rathauses fleißig rätseln. Es galt, herauszufinden, worum es sich bei fünf kuriosen Gegenständen handelt, die während der Sanierung gefunden worden waren und jetzt montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr im Foyer zu sehen sind. Aus allen richtigen Antworten wurde eine Gewinnerin gezogen: Im Namen von Oberbürgermeister Boris Palmer bekam die Tübingerin Marga Andriessens ihren Preis überreicht – ein von allen Fotografen handsigniertes Exemplar des Wandkalenders „Lieblingsorte“ sowie einen Gutschein über eine große Familienportion Eis.
„Ich war mir nicht bei allen Antworten sicher“, sagte Marga Andriessens. „Aber eine Führung durch das sanierte Rathaus am Eröffnungstag hat mir bei den offenen Fragen weitergeholfen.“ Beim Gewinnspiel machten 433 Personen mit und kreuzten an, worum es sich bei den fünf Gegenständen ihrer Meinung nach handelt. Die meisten Teilnehmenden kamen aus Tübingen, aber auch Rätselfreunde aus Freiburg, München, Hamburg und Berlin versuchten ihr Glück. Rund ein Viertel hatte alle fünf Antworten richtig:
- Beim längsten Objekt der kleinen Ausstellung handelt es sich weder um eine Kühlvorrichtung für Speiseeis noch um die Rathausspitze, sondern um einen Blitzableiter. Er wurde 1877 vermutlich an der Rathaus-Fassade angebracht.
- Der Holzbalken ist kein Lügendetektor. Er diente einst als Türständer. Auf ihm ist nicht die Traglast von 435 Kilogramm eingeritzt, sondern die Jahreszahl 1435 in arabischen Lettern. Damit ist der Balken das einzige erhaltene Objekt, welches das Erbauungsjahr des Rathauses belegt.
- Die Geweihstangen aus Metall sind weder ein Triumphsymbol der Jäger noch ein Hinweis auf den Verkauf von Wildbret, sondern eine Teilreplik des Stadtwappens, das seit der Niederschlagung des Armen Konrad 1514 die württembergischen Geweihstangen enthält.
- Der geschlossene Behälter mit Schlitz ist keine Spendenbox für die Rathaussanierung 1960 und auch kein Briefkasten für Hauspost, sondern eine Wahlurne. Sie stammt vermutlich von der Gemeinderatswahl im Jahr 1959.
- Der Eimer aus Blech war nicht für die Fütterung des Amtsschimmels gedacht und war auch nicht Siegermodell der städtischen Mülleimerwahl 1958. Tatsache ist: Woher dieser Eimer stammt und wofür er genutzt wurde, ist nicht bekannt. Man kann deshalb von einem UBO (unbekanntes Blechobjekt) sprechen.
Die Ausstellung im Foyer zur Sanierung des Rathauses und der Wandkalender „Lieblingsorte“ sind Beiträge der städtischen Pressestelle zur Wiedereröffnung des historischen Gebäudes am Marktplatz. Für den Kalender im DIN A3-Format haben zwölf Tübinger Fotografinnen und Fotografen jeweils ein Foto beigesteuert. Eingebettet sind die Motive in den Umriss des Hölderlinturms, dessen Silhouette Pate stand für das Logo der Universitätsstadt Tübingen. Der Verkaufserlös fließt an „Schwimmen für alle Kinder“. Das Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst vielen jungen Menschen zwischen fünf und 18 Jahren kostenlos das Schwimmen beizubringen.
Der Kalender „Lieblingsorte“ kann noch am 23. Dezember sowie vom 28. bis 30. Dezember 2015 in der städtischen Pressestelle im 3. Stock des Rathauses angesehen und für 15 Euro gekauft werden. Die Silberburg am Marktplatz, Art-Tempto in der Haaggasse, Hinrichs Teehus in der Froschgasse, die Stadtbücherei, das Stadtmuseum und der Bürger- und Verkehrsverein an der Neckarbrücke verkaufen ebenfalls Exemplare.
www.tuebingen.de/lieblingsorte
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen