Runderneuerung der Neckargasse
Pressemitteilung vom 10.03.2016
Anfang Mai 2016 fällt der Startschuss für umfangreiche Bauarbeiten in der Neckargasse. Die Erneuerungen aller Leitungen im Untergrund einschließlich der Hausanschlüsse erfolgt von Mai bis September 2016, die Pflasterarbeiten sollen nach der Winterpause im kommenden Jahr beginnen.
Die jahrzehntealten Wasser-, Gas- und Stromleitungen sind dringend sanierungsbedürftig. Deshalb erneuern die Stadtwerke Tübingen (swt) die Versorgungsleitungen einschließlich der Hausanschlüsse. „Wir als Stadtwerke Tübingen sind der Versorgungssicherheit verpflichtet. Keiner will sich die Ausmaße eines kapitalen Wasserrohrbruchs in der Neckargasse ausmalen“, erklärt Wilfried Kannenberg, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen. Die enge Neckargasse, die auch als Feuer- und Rettungsgasse dient, machte die Planungen zu einer komplexen Herausforderung. Neben Gas, Wasser und Strom verlegen die Stadtwerke Verbünde sogenannter "Micropipes", durch die später Glasfaserkabel eingezogen werden können. Auch Hausanschlüsse werden direkt mitgelegt. Damit schafft die swt-Sparte TüNet in der Neckargasse die Voraussetzungen für Highspeed-Internet-Anschlüsse.
„Alle anstehenden Maßnahmen sind für die Neckargasse als Tor in die historische Altstadt ein wichtiger Schritt in Richtung Versorgungsstabilität und Wettbewerbsfähigkeit“, resümiert Kannenberg. Die Arbeiten in der Neckargasse erfolgen in drei Abschnitten, so dass die Baustelle von unten nach oben „wandert“. Es schließt sich ein vierter Bauabschnitt an, in dem auch am Schulberg neue Leitungen verlegt werden. Damit ist sichergestellt, dass Rettungseinsätze für Polizei, Feuerwehr und Notarzt während der gesamten Bauzeit ohne Einschränkung möglich bleiben. Bis zum Umbrisch-Provenzalischen-Markt Mitte September 2016 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Der Zugang zu den Geschäften ist während der gesamten Bauzeit gesichert. Anwohnerschaft und Gewerbetreibende wurden im Vorfeld informiert. Für Nachfragen rund um die Baustelle stehen die Fachleute der Stadtwerke unter der Telefonnummer 07071 157-123 zur Verfügung.
Noch offen ist, wann genau die Neckargasse ein neues Pflaster erhält. Zunächst war geplant, die Pflasterarbeiten noch in diesem Jahr mit den Tiefbauarbeiten der Stadtwerke zu verzahnen. Aus zwei Gründen ist dies jedoch nicht möglich:
- Feuerwehr und andere Rettungsfahrzeuge müssen alle Gebäude jederzeit erreichen können – auch die in der Bursagasse. Deshalb müssen die Arbeiten in der Neckargasse so unterteilt werden, dass immer eine Zufahrt von oben oder unten offen ist. Das bedeutet, dass nicht in mehreren Abschnitten gleichzeitig gegraben und gepflastert werden kann.
- Die Pflastersteine und der Sand müssen von oben durch die Neckargasse angeliefert werden, damit von unten beginnend gepflastert werden kann. Die Anlieferung ist dann erst möglich, wenn auch die Leitungsarbeiten im oberen Abschnitt abgeschlossen sind.
Diese Gründe sprechen dafür, die Pflasterarbeiten auf das Jahr 2017 zu verlegen. Die Stadtwerke – so die derzeitige Planung – verschließen die Gräben nach der Erledigung der Tiefbauarbeiten mit einer provisorischen Asphaltschicht. Diese kann im Frühjahr 2017 ohne großen Kostenaufwand schnell wieder ausgebaut werden, um dann das neue Pflaster zu verlegen. Bevor der Gemeinderat hierüber endgültig entscheidet, wird die Anwohnerschaft in einer weiteren Veranstaltung am 10. März informiert: Wie sollen die endgültigen Beläge aussehen, welche Möbel sollen aufgestellt werden? Welche Orientierungshilfen soll es für mobilitätseingeschränkte Menschen geben?
„Tübingens wichtigste Achse in der Altstadt liegt uns am Herzen“, erklärt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Wir können die starken Belastungen nicht vermeiden, wollen sie aber so erträglich wie möglich gestalten.“ Dazu gehört auch, dass nach Möglichkeit zwischen sieben Uhr morgens und 20 Uhr abends im Zweischichtbetrieb gearbeitet werden soll, um die Gesamtdauer der Baumaßnahme zu verkürzen.
Während der Baustellenzeit unterstützt die WIT Wirtschaftsförderungsgesellschaft Tübingen den Einzelhandel in der Neckargasse mit einer Marketingaktion: Besucher sind eingeladen, Tübingen und die Neckargasse neu zu entdecken. Zum einen erzählen historische Tafeln einzigartige Geschichten über ehemalige Bewohnerinnen wie der Giftvögtin oder Bewohner wie dem Pulvermacher sowie architektonische Besonderheiten dieser Gasse. Zum anderen präsentiert sich Tübingen in den Schaufenstern und Geschäften auf eine neue, ästhetische Art und Weise. In Kooperation mit den Stadtwerken Tübingen und einer Tübinger Forschergruppe, die ein Algorithmus-Programm zur Bildumwandlung kreiert hat, werden Tübinger Fotomotive anhand einer Software im Malstil bekannter Künstler umgewandelt. Diese „Kunstwerke“ bieten dem Betrachter eine ungewohnt neue Perspektive auf die Stadt und regen zum Suchen und Entdecken verschiedener Stadtansichten an.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen