Rettung auf hoher See: Gesprächsrunde am 9. Mai
Pressemitteilung vom 03.05.2016
Täglich versuchen Hunderte von Flüchtlingen, Europa über das Mittelmeer zu erreichen. Viele verlieren bei diesem gefährlichen Unterfangen ihr Leben. Was bringt Menschen dazu, die Gefahren für sich und ihre Kinder auf sich zu nehmen? Was kann getan werden, um die Gefahren der Überfahrt zu verringern? Diese Fragen stehen im Fokus des Gesprächs „Rettung auf hoher See“ mit Stefan Schmidt und Bright Igbinovia. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Montag, 9. Mai 2016, 19 Uhr,
in der Kulturhalle, Nonnengasse 19.
Im Jahr 2004 war Stefan Schmidt an Bord des Hilfsschiffes „Cap Anamur“. Er rettete 37 afrikanischen Bootsflüchtlingen das Leben und wurde dafür wegen Beihilfe zu illegaler Einreise in Italien inhaftiert. Heute ist Stefan Schmidt Flüchtlingsbeauftragter des Landes Schleswig-Holstein. Bright Igbinovia ist ein Geflüchteter aus Nigeria. Er fuhr in einem Schlauchboot über das Mittelmehr und überlebte.
Bei der Gesprächsrunde sprechen beide über ihre persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen zum Thema Nothilfe auf See. Sie rekapitulieren Fragen der Ethik und politische Entwicklungen der vergangenen Jahre. Im Anschluss können Besucherinnen und Besucher Fragen an die Referenten stellen. Sabine Lohr, Redakteurin beim Schwäbischen Tagblatt, moderiert. Dirk Amon gestaltet den Abend musikalisch. Der Eintritt ist frei.
Die Gesprächsrunde ist Teil einer Veranstaltungsreihe zu zwei Ausstellungen: Die Kulturhalle zeigt bis 28. Mai 2016 die Schau „Zuflucht Tübingen. Geschichte und Geschichten von Geflüchteten“. Dabei handelt es sich um eine Ausstellung des Stadtmuseums in Zusammenarbeit mit dem Sonderforschungsbereich 923 „Bedrohte Ordnungen“ an der Universität Tübingen und dem Deutsch-Französischen Kulturinstitut Tübingen. Das Deutsch-Französische Kulturinstitut zeigt bis 9. Juni 2016 die Ausstellung „Rettungswiderstand in Dieulefit“.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen