Die Arier – Filmvorführung im Kino Museum
Pressemitteilung vom 23.05.2016
Begleitend zur Ausstellung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ im Tübinger Rathaus zeigt das Kino Museum den mehrfach preisgekrönten Film „Die Arier“. Die Erste Bürgermeisterin Dr. Christine Arbogast spricht ein Grußwort und nach der Filmvorführung steht die Regisseurin, Schauspielerin und Buchautorin Mo Asumang für eine Diskussion mit den Zuschauerinnen und Zuschauern zur Verfügung. Alle Interessierten sind – bei freiem Eintritt – herzlich eingeladen
am Dienstag, 31. Mai 2016, 18 Uhr,
im Kino Museum, Am Stadtgraben.
Nie zuvor hat sich jemand filmisch konkret an das Thema Arier gewagt. Und das, obwohl unter der vermeintlichen Marke ARIER in Deutschland gegen Menschen anderer Religion, Hautfarbe oder Geschlechtsorientierung gehetzt und gemordet wurde und wird. Auf einer persönlichen Reise versucht die Afrodeutsche Mo Asumang herauszufinden, was hinter der Idee vom „Herrenmenschen“ steckt. Sie begibt sich zu Pseudo-Ariern auf Nazidemos, reist zu den wahren Ariern in den Iran, trifft sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten und begegnet dem Ku-Klux-Klan. „Der Dokumentarfilm Die Arier ist ein tour de force in die Abgründe des Rassismus“, schreibt die Berliner Produktionsfirma Ma Motions weiter (www.die-arier.com).
Mo Asumang wurde 1996 Deutschlands erste afrodeutsche TV-Moderatorin. Sie moderierte die Sendung „Liebe Sünde“ mit einer wöchentlichen Quote von zwei bis drei Millionen Zuschauer. Seitdem arbeitet sie als Moderatorin, Produzentin, Regisseurin, Schauspielerin und Dozentin. Als Schauspielerin ist Mo Asumang unter anderem in Roman Polanskis Film „The Ghostwriter“ in der Rolle der US-Außenministerin Condoleezza Rice zu sehen.
In den letzten Jahren widmete sich Asumang verstärkt den Themen Rassismus und Integration. Auslöser war eine Morddrohung der Neonazi-Band „White Aryan Rebels“, die in einem Lied sangen „Die Kugel ist für Dich, Mo Asumang“. Dieser Schock inspirierte Asumang zu einer filmischen Spurensuche nach ihrer Identität als schwarze Deutsche.
In ihrem Dokumentarfilm „Road to Rainbow – Willkommen in Südafrika“ (2010) hinterfragt Mo Asumang, wo nach Ende der Apartheid in Südafrika der Traum von Gleichberechtigung geblieben ist. Ihre Suche nach sozialer Gerechtigkeit kommt nicht von ungefähr. Asumang kam mit nur fünf Wochen ins Kinderheim, wurde von Pflegeeltern und ihrer Oma aufgezogen. Themen wie Courage, Gerechtigkeit oder soziales Engagement sind bei ihr tief verwurzelt.
Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit besucht Mo Asumang weltweit Schulen und Universitäten, um sich für Integration stark zu machen und das Thema Rassismus mutig von einer neuen Perspektive anzugehen. Mo Asumang ist Botschafterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Filme:
2014 Die ARIER, 92 min & 45 min, ZDF und ZDF/ARTE
2010 Road to Rainbow, 80 min, ZDF
2007 Roots Germania, 76 min & 45 min, ZDF
Bücher:
2016 Mo und die Arier, erschienen im Fischerverlag (ISBN: 978-3-596-03443-7)
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen