Flüchtlingswohnbauten: Tübingen vergibt Grundstücksoptionen
Pressemitteilung vom 01.07.2016
Elf Projektgruppen können weiterplanen: Sie haben die Option für ein städtisches Grundstück erhalten, um Wohnraum für geflüchtete Menschen zu schaffen. Unter den siegreichen Bewerbern sind private Bauunternehmen, genossenschaftliche Bauträger und private Initiativen in der Tradition der Tübinger Baugruppen. Bis Ende September 2016 haben sie nun Zeit, ihre Pläne auszuarbeiten und die Finanzierung darzustellen.
„Wir schaffen in Tübingen eine dezentrale und integrationsunterstützende Unterbringung für alle Flüchtlinge, die bis heute in Tübingen angekommen sind. Das verdanken wir der Bauverwaltung, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft und den Zuschüssen des Landes, vor allem aber der Kraft unserer Bürgerschaft“, sagte der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer bei der Bekanntgabe der Investoren mit den besten Bebauungskonzepten.
An zwölf Standorten soll Wohnraum für rund 400 bis 500 Menschen entstehen. Die Neubauten sollen zunächst als Wohnquartiere für geflüchtete Menschen zur Verfügung stehen und später auch von anderen als preisgünstiger Wohnraum genutzt werden. Zwei Standorte liegen an der Brückenstraße, einer am Französischen Platz, drei Gebäude sollen am Hechinger Eck entstehen, drei am Horemer, zwei am Heuberger Tor und eines am Kohlrain. Das Optionsvergabeverfahren, das die Universitätsstadt Tübingen dafür aufgelegt hat, ist bundesweit einmalig. Insgesamt gab es rund 120 Bewerbungen von 50 potenziellen Projektträgern.
„Die hohe Zahl der Bewerbungen hat uns überrascht und gefreut. Leider konnten nicht alle sehr guten Bewerbungen zum Zuge kommen. Doch die Diskussion in der Vergabekommission ist sehr konstruktiv gewesen, und die Entscheidungen wurden mit großer Mehrheit getroffen“, sagt Baubürgermeister Cord Soehlke. „Das beeindruckende Engagement der Bewerberinnen und Bewerber zeigt, wie groß das Innovationspotenzial und der Integrationswille in Tübingen sind“, ergänzt die Erste Bürgermeisterin Dr. Christine Arbogast. „Es ist großartig, dass sich so viele Menschen dieser wichtigen Zukunftsaufgabe stellen wollen.“
Neben den beiden Bürgermeistern gehörte der Vergabekommission je ein Vertreter der Gemeinderatsfraktionen an. Ortschaftsräte und Ortsbeiräte, Vertreter von Bürgerinitiativen sowie Fachleute aus der Stadtverwaltung hatten eine beratende Funktion in der Sitzung am Donnerstag, die insgesamt mehr als acht Stunden dauerte.
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Anlage: Liste der ausgewählten Wohnbauprojekte
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen