Literarische Sonderführung zum „Fluss der Zeit II“ am 12. August
Pressemitteilung vom 02.08.2016
Auf dem Tübinger Bergfriedhof ist eine neue Urnengemeinschaftsgrabstätte entstanden: Im „Fluss der Zeit II“ sind ab Montag, 15. August 2016, Beisetzungen möglich. Vorher bietet die Friedhofsverwaltung eine literarische Sonderführung zur neuen Grabstätte an. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Freitag, 12. August 2016, 17 Uhr,
Treffpunkt: Haupteingang des Bergfriedhofs, Galgenbergstraße.
Bernd Walter, der Leiter des städtischen Friedhofswesens, erläutert die neue Anlage und erzählt Geschichten rund um Flüsse und Mühlsteine. Die Führung dauert etwa eine Stunde, Sitzmöglichkeiten sind vorhanden. Die Teilnahme ist kostenlos.
Der „Fluss der Zeit II“ ist ein mehr als 50 Meter langer Trockenbachlauf mit unterschiedlich großen Flusssteinen, der sich durch eine Rasenfläche schlängelt. Der Bachlauf, dessen Ränder verschiedene Gräser, Rosen und Stauden schmücken, symbolisiert den Kreislauf von Werden und Vergehen. In den Himmel aufragende Granitstelen stehen für die Lebensabschnitte des Menschen. Zwei Granitbrücken als Symbol für den Übergang vom Leben zum Tod überspannen die mit Trauerweiden bepflanzte Anlage. Eine Besonderheit im „Fluss der Zeit II“ ist der Mühlstein aus der Alten Mühle in Derendingen, der als Urnentisch genutzt werden kann. Der Bau der Anlage kostete rund 60.000 Euro.
Die neue Gemeinschaftsgrabstätte bietet Platz für 500 Urnen. Sie werden nach einem Belegungsraster in der Rasenfläche vor und hinter dem Trockenbachlauf in der Erde beigesetzt. Der Beisetzungsplatz ist anonym, an einer Stele kann aber der Namen der oder des Verstorbenen angebracht werden. Am Weg befinden sich drei Halbkreise, die als Ablageflächen für Sargauflagen, Blumengebinde, Kränze und Pflanzschalen dienen. Sechs Sitzbänke laden zum Verweilen ein.
Die Tübinger Friedhofsverwaltung bietet seit 2004 Gemeinschaftsgrabanlagen mit einem eigenen gestalterischen und pflanzlichen Konzept an: Neben dem eigentlichen Grabplatz ist auch die Pflege über 20 Jahre hinweg enthalten. 2004 wurde die Urnengemeinschaftsgrabanlage „Garten der Zeit“ als erster Themengarten eröffnet. Der „Fluss der Zeit II“ ist die neunte Gemeinschaftsgrabstätte auf dem Tübinger Bergfriedhof. Er folgt auf den „Fluss der Zeit“, der bereits seit fünf Jahren voll belegt ist und immer wieder nachgefragt wird.
Die Gemeinschaftsanlagen sind über das 15 Hektar große Friedhofsgelände verteilt und strahlen auf die Aufenthaltsqualität des gesamten Friedhofs aus. In der Nähe der gestalteten Anlagen werden spürbar mehr Ehepaar- und Familiengräber nachgefragt, und die Zahl der ungepflegten Gräber ist zurückgegangen. Mittlerweile erfolgen rund 20 Prozent der Beisetzungen und Bestattungen in Tübingen in diesen Themengärten. Für Besucherinnen und Besucher stehen Sitzmöglichkeiten zur Verfügung. In der Gemeinschaftsgrabanlage „Rosengarten“ sind auch Erdbestattungen möglich.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen