Gedenkstein für den Unbekannten Kriegsdienstverweigerer am 23. September
Pressemitteilung vom 16.09.2016
An all jene, die den Kriegsdienst verweigert haben, erinnert in Tübingen künftig ein Gedenkstein für den Unbekannten Kriegsdienstverweigerer. Der Steinmetz, Aktionskünstler und Wehrdienstverweigerer Albert Mayr hatte die Skulptur im Jahr 1985 geschaffen. Sie findet jetzt einen angemessenen Platz im Französischen Viertel nahe dem Platz des Unbekannten Deserteurs. Zur Aufstellung gemeinsam mit dem Künstler sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Freitag, 23. September 2016, 17 Uhr,
im Wankheimer Täle an der Ecke zur Aixer Straße im Französischen Viertel.
Die Erste Bürgermeisterin Dr. Christine Arbogast spricht ein Grußwort. Im Anschluss gibt es ein Zeitzeugen-Gespräch im Werkstadthaus über verschiedene Aspekte der Kriegsdienstverweigerung. Mit dabei sind Albert Mayr, sein damaliger Rechtsanwalt Karl Joachim Hemeyer, Bruno Gebhart für die Friedensbewegung und der Friedensaktivist Martin Hank. Er ist einer jener Engagierten, die den Gedenkstein wieder nach Tübingen gebracht haben. Die Moderation übernimmt Uli Jäger von der Berghof Foundation, dem ehemaligen Institut für Friedenspädagogik.
Den Gedenkstein hatte Albert Mayr 1985 in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche aufgestellt. Er wurde kurz darauf auf einen Platz vor dem Jugendhaus der Gemeinde versetzt, wo er bis 1990 stand. 1993 beschloss der Kirchengemeinderat, den Stein dem ehemaligen Studentenpfarrer zu überlassen, der mittlerweile eine Pfarrstelle in Rottenburg angetreten hatte. In Rottenburg stand das Denkmal zunächst im Pfarrgarten, geriet dann aber in Vergessenheit. Erst im Herbst 2015 wurde die Öffentlichkeit wieder auf den Gedenkstein aufmerksam. Daraufhin baten drei Bürger die Stadtverwaltung, das Denkmal wieder in Tübingen aufzustellen.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen