Älter werden in vertrauter Umgebung: Pilotprojekt startet in Hagelloch

In Hagelloch startet ein Pilotprojekt mit dem Ziel, die Pflegeangebote zu verbessern und an den steigenden Bedarf anzupassen. Neue Pflegeplätze entstehen, gleichzeitig werden soziale Angebote in den Bereichen Gesundheit und Wohnen für Seniorinnen und Senioren in der Ortschaft ausgebaut. An der Umsetzung arbeitet die Stadtverwaltung gemeinsam mit dem Ortsbeirat und dem Verein für betreutes Wohnen aus Hagelloch.

„Bis 2020 brauchen wir in Tübingen 140 zusätzliche Pflegeplätze“, sagt die Erste Bürgermeisterin Dr. Christine Arbogast. „Deshalb ist die Zeit zum vorausschauenden Handeln gekommen. Mit unserem Konzept können wir maßgeblich zu einer guten Versorgung und hoher Lebensqualität im Alter beitragen.“

Das Projekt in Hagelloch ist Teil einer umfassenden Strategie, mit der die Stadtverwaltung den künftigen Pflegebedarf in den Teilorten decken möchte. Dazu hat sie eine Bedarfsanalyse erstellt, die am Montag, 19. September 2016, im Ausschuss für Kultur, Bildung und Soziales vorgestellt wird (Vorlage 203/2016).

Die Dokumentation zeigt, wie sich der künftige Pflegebedarf auf die einzelnen Stadtteile verteilt. Gedeckt werden könnte dieser mit unterschiedlichen Angebotsformen, darunter klassische Einrichtungen sowie kleinteilige und alternative Angebote. Ein weiterer Lösungsansatz sieht vor, neue Trägermodelle zu unterstützen, die Pflegewohngemeinschaften bauen und Netzwerke für Wohnen, Versorgung und Pflege weiterentwickeln – vergleichbar den Tübinger Baugemeinschaften im Wohnungsbau.

„Insbesondere in den Teilorten setzen wir auf die Akteure vor Ort“, sagt Dr. Christine Arbogast. „Oftmals gibt es dort ein intaktes Wohnumfeld, das niemand gerne verlassen möchte, auch und gerade nicht im Alter. Deshalb möchten wir das bestehende bürgerschaftliche Engagement und die vorhandenen Netzwerke stärken.“

Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen