Mobile Fahrradwerkstatt gewinnt Tübinger Integrationspreis

Der Verein youmanity e.V. hat mit seinem Projekt „F2Rad – Fahrradwerkstatt für Geflüchtete“ den diesjährigen Tübinger Integrationspreis gewonnen. Zweiter wurde das interkulturelle Ensemble Folklang der Volkshochschule Tübingen. Die Initiative „Teachers on the Road“ belegte den dritten Platz. Oberbürgermeister Boris Palmer überreichte die Preise gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Sponsoren im Rahmen der interkulturellen Woche in einer Feierstunde am Freitag, 30. September 2016, im Ratssaal des Tübinger Rathauses.

Bei allen prämierten Projekten handelt es sich um partizipative Projekte, in denen sich geflüchtete Menschen aktiv beteiligen. „Integration passiert nicht von alleine. Sie erfordert Mut, Einsatz und Ausdauer“, sagte Oberbürgermeister Boris Palmer. Dass Menschen miteinander kommunizieren, sei entscheidend für eine gelingende Integration. Die Aufgabe der Kommunen liege darin, die Voraussetzungen dafür zu schaffen. In ihrer Festrede betonte die Landtagspräsidentin Muhterem Aras, dass Integration überall in unserem Alltag stattfinde: ob in der Schule, im Verein oder am Arbeitsplatz, jeder könne sie mitgestalten. Muhterem Aras bedankte sich ausdrücklich bei allen Tübingerinnen und Tübingern, die sich für die Chancengleichheit aller einsetzten.

Den mit insgesamt 5.700 Euro dotierten Integrationspreis hat die Universitätsstadt Tübingen in diesem Jahr zum vierten Mal gemeinsam mit ihren Partnern Kreissparkasse Tübingen, Stadtwerke Tübingen GmbH und Walter AG verliehen. Die prämierten Projekte spiegeln das große Engagement der Tübingerinnen und Tübinger wider, die sich in zahlreichen Unterstützerkreisen, Vereinen und Initiativen für geflüchtete Menschen einsetzen. Eine unabhängige Jury hatte die Preisträger unter 15 Bewerbungen ausgewählt.

Im Anschluss an die Preisverleihung zeichnete Oberbürgermeister Boris Palmer rund 20 Tübingerinnen und Tübinger mit Migrationshintergrund für ihr Engagement in der Multiplikatoren-Initiative Tübingen (MIT) aus. Sie unterstützt Eltern mit Migrationshintergrund in Schulfragen, damit sie ihre Kinder bestmöglich begleiten können.

Informationen zu den Preisträgern des Tübinger Integrationspreises

F2Rad – Fahrradwerkstatt für Geflüchtete
Den mit 3.500 Euro dotierten 1. Preis erhielt der Verein youmanity e.V. für sein Projekt „F2Rad – Fahrradwerkstatt für Geflüchtete“. Grundgedanke der mobilen Fahrradwerkstatt ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Das Lastenrad fährt wöchentlich zu Flüchtlingsunterkünften und repariert gemeinsam mit Geflüchteten gebrauchte und gespendete Fahrräder. Das Projekt vermittelt den Teilnehmenden technisches Knowhow und gibt Einblicke in den Ausbildungsberuf des Fahrradmechanikers. Darüber hinaus werden Geflüchtete darin unterstützt, kostengünstig unterwegs zu sein.

Folklang-Ensemble
Mit dem mit 1.500 Euro dotierten 2. Preis wurde das Projekt Folklang der Volkshochschule Tübingen ausgezeichnet. In diesem offenen interkulturellen Musikensemble bringen die Teilnehmenden Lieder aus ihrem Herkunftsland mit, die gemeinsam geprobt und aufgeführt werden. Es ist ein sehr öffentlichkeitswirksames Projekt – das Ensemble spielte beispielsweise beim städtischen Neujahrsempfang 2016. Die Auftritte bringen mit Begeisterung zum Ausdruck, dass ein gutes, interkulturelles Zusammenwirken eine Bereicherung ist.

Teachers on the Road
Der mit 700 Euro dotierte dritte Preis geht an die „Teachers on the Road“, die ehrenamtlichen Deutschunterricht für Geflüchtete anbieten. Sie vermitteln fünfmal pro Woche in kostenlosen, niedrigschwelligen Kursen Deutschkenntnisse an Geflüchtete. Das Projekt umfasst auch Alphabetisierungskurse und eine Kinderbetreuung. Über die Sprachförderung hinaus begleiten die ehrenamtlichen „Teachers on the Road“ Geflüchtete auch im Alltag bei Behördengängen und Arztbesuchen.

www.tuebingen.de/integrationspreis

Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen