Gedenkreihe zur Reichspogromnacht
Pressemitteilung vom 28.10.2016
Am 9. November 2016 jährt sich die Reichspogromnacht zum 78. Mal. Auch in Tübingen brannten die Nationalsozialisten die Synagoge in der Gartenstraße nieder und verfolgten die jüdische Bevölkerung. Tübinger Institutionen, Vereine und Personen gedenken der Geschichte der Tübinger Juden und ihrer Synagoge mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm (siehe Anlage).
Der Fachbereich Kunst und Kultur der Universitätsstadt Tübingen, der Jugendgemeinderat und die Tübinger Jugendguides sowie die Geschichtswerkstatt Tübingen und der jüdische Verein „Bustan Shalom“ gestalten eine Gedenkveranstaltung. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Mittwoch, 9. November 2016, 18 Uhr,
auf dem Synagogenplatz, Gartenstraße 33.
Am Ort des Pogroms erinnern Rednerinnen und Redner an die Verfolgung und Ermordung Tübinger Juden. Es sprechen unter anderem Oberbürgermeister Boris Palmer, David Holinstat vom Verein „Bustan Shalom“ und Jugendliche.
Die Synagoge in der Tübinger Gartenstraße stammte aus dem Jahr 1882. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 demolierten und plünderten SA- und SS-Männer im Zuge des reichsweit angeordneten Pogroms das jüdische Bet- und Lehrhaus. Auf Befehl des Kreisleiters setzten drei untergeordnete NSDAP-Funktionäre in den frühen Morgenstunden den Innenraum in Brand. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Fünf Tübinger Juden wurden anschließend verhaftet und für mehrere Wochen nach Dachau verschleppt. Viele Tübinger Juden emigrierten ins Ausland. 1939 musste sich die jüdische Gemeinde auflösen.
Anlage
Veranstaltungsreihe „78 Jahre Reichspogromnacht“: Programm
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen