Gedenken an die Reichspogromnacht
Pressemitteilung vom 29.10.2024
Am 9. November jährt sich zum 86. Mal die Reichspogromnacht. Auch in Tübingen brannten Nationalsozialisten die Synagoge in der Gartenstraße nieder und verfolgten die jüdische Bevölkerung. Tübinger Institutionen, Vereine und Personen gedenken der Geschichte der Tübinger Juden und ihrer Synagoge mit einem Veranstaltungsprogramm.
Zur Erinnerung an dieses Geschehen gestalten der Fachbereich Kunst und Kultur der Universitätsstadt, die Geschichtswerkstatt Tübingen und weitere Kooperationspartner eine Gedenkveranstaltung. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Samstag, 9. November 2024, 19 Uhr (!),
am Synagogenplatz in der Gartenstraße.
Hinweis: mit Rücksicht auf den Shabbat späterer Beginn als üblich.
Dort, am Ort des Pogroms, erinnern Rednerinnen und Redner an die Verfolgung und Ermordung Tübinger Juden und sie schlagen gleichzeitig den Bogen zu den aktuellen Ereignissen. Es sprechen Julia Mayer (Fraktion der CDU) für den Gemeinderat, Dr. Martin Ulmer von der Geschichtswerkstatt Tübingen sowie Vertreter_innen der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs, der Jungen Geschichtswerkstatt und des Jugendgemeinderats.
Die Synagoge in der Tübinger Gartenstraße stammt aus dem Jahr 1882. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 demolierten und plünderten SA- und SS-Männer im Zuge des reichsweit angeordneten Pogroms das jüdische Bet- und Lehrhaus. Auf Befehl des Kreisleiters setzten drei untergeordnete NSDAP-Funktionäre in den frühen Morgenstunden den Innenraum in Brand. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Fünf Tübinger Juden wurden anschließend verhaftet und für mehrere Wochen nach Dachau verschleppt. Die jüdische Gemeinde, durch Emigrationen bereits dezimiert, musste sich im März 1939 auflösen.
Rund um die Gedenkversanstaltung gibt es weitere Veranstaltungen. Eine Übersicht aller gibt es im Internet unter www.tuebingen.de/pogromnacht