Die Rathaus-Glocken läuten wieder
Pressemitteilung vom 03.02.2017
Das Läutwerk mit dem Glockenspiel auf dem Tübinger Rathausdach ist heute wieder in Betrieb gegangen. Die Glocken hatten wegen Reparaturarbeiten seit Mai 2016 geschwiegen und wurden zuletzt von der Uhrenfirma Perrot in Calw gründlich gereinigt und gewartet. Mit dem Einbau findet die Sanierung des Rathauses ein klangvolles Ende.
Die fünf Glocken schlagen die Uhrzeit zu jeder Viertelstunde und intonieren viermal am Tag den sogenannten Kopenhagener Schlag: um 9 Uhr, 12 Uhr, 16 Uhr und 18 Uhr. Von 20 bis 7 Uhr ist das Läutwerk generell abgeschaltet. Das Glockenspiel kann man sich aber jederzeit auf der städtischen Internetseite anhören. Die Glocken hängen nicht im Ziergiebel zum Marktplatz hin, sondern in dem fast schmucklosen kleineren Türmchen auf dem Dachfirst. Vom Marktplatz aus sind sie nicht sichtbar.
Wie sich bei der Sanierung des Rathauses herausstellte, stammt das kleine Türmchen auf dem Rathausdach aus dem Jahr 1511 und diente von Anfang an als Glockenturm. Die jetzigen Glocken wurden 1979 eingebaut. Der Gemeinderat stellte dafür außerplanmäßig 33.000 Deutsche Mark zur Verfügung. Der Kopenhagener Schlag wurde installiert, weil er nur vier Glocken braucht und deshalb besonders preiswert zu haben war. Eine fünfte Glocke, die größte und tiefste, ist nicht in die Melodie eingebunden, sondern schlägt lediglich zur vollen Stunde.
Der Austausch 1979 ging auf den damaligen Oberbürgermeister Dr. Eugen Schmid zurück, dem die bisherigen Glocken aus der Nachkriegszeit nicht mehr gefielen: Damals war der Klang scheppernd und dünn, weil man 1948 statt richtiger Glocken nur einfache Metallschellen eingebaut hatte. Die ursprünglichen Glocken waren fast alle im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen worden.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen