Schwaben in Georgien: Neue Ausstellung ab 19. Februar im Stadtmuseum
Pressemitteilung vom 08.02.2017
2017 jährt sich die Auswanderung von schwäbischen Siedlern nach Georgien zum 200. Mal. Ihnen widmet das Stadtmuseum eine Ausstellung. Zur Eröffnung sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Sonntag, 19. Februar 2017, 11 Uhr,
im Stadtmuseum, Kornhausstraße 10.
Prof. Dr. Dorothee Kimmich, Professorin für literaturwissenschaftliche Kulturwissenschaft und Kulturtheorie an der Universität Tübingen, führt in das Thema ein. Danach hält der Kulturwissenschaftler Professor Dr. Oliver Reisner von der Universität Tiflis in Georgien einen Vortrag zur Auswanderung der Schwaben nach Georgien. Um 14 Uhr lädt die Fotografin und Architektin Nestan Tatarashvili zu einer Führung und einem Kurztalk in englischer Sprache ein. Der Eintritt ist frei.
Viele der Emigranten stammten aus Tübingen, Reutlingen und der weiteren Umgebung. „In Georgien haben die schwäbischen Siedler vor 200 Jahren eigene Dörfer gegründet, Kirchen und Schulen gebaut. Ihr Wissen zu Architektur, Landwirtschaft und Weinbau konnten sie auf ihre neue Heimat übertragen. Von ihrem regen sozialen, kulturellen und religiösen Leben sind einige Zeugnisse überliefert“, erläutert Dr. Evamarie Blattner, Kuratorin der Ausstellung. Die deutschen Auswanderer in Georgien wurden 1941 zusammen mit anderen Kaukasus-Deutschen von Stalin vertrieben und in Kasachstan und Sibirien angesiedelt. Nur wenige kehrten Ende des 20. Jahrhunderts nach Georgien zurück, andere siedelten im Rahmen der Spätaussiedler-Programme nach Deutschland über.
Anhand von Fotos und anderen Dokumenten zeichnet das Stadtmuseum die Geschichte der Schwaben in Georgien nach und gibt einen Einblick in das Leben dieser Gruppe von Emigranten, die im Vergleich zu Auswanderungen in die USA, Rumänien und Tschechien bislang wenig Beachtung findet. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Seminar der Universität Tübingen, dem Goethe-Institut Georgien und der Ilia State University in Tiflis entstanden. Sie ist bis 30. Juli 2017 im Stadtmuseum zu sehen.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen