Deserteure und Kriegsdienstverweigerer in Tübingen: Stadtführung und Podiumsgespräch am 11. Mai
Pressemitteilung vom 04.05.2017
Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurden im Wald hinter der ehemaligen Hindenburg-Kaserne einige Deserteure hingerichtet: junge Männer, die sich dem Krieg und dem sinnlosen Morden entziehen wollten. Heute erinnert der Platz des unbekannten Deserteurs an diese Ereignisse und an die Opfer der Wehrmachtsjustiz. Deserteure und Kriegsdienstverweigerer in Tübingen sind Thema einer Führung und eines Podiumsgesprächs. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Donnerstag, 11. Mai 2017, 17 Uhr,
Treffpunkt: Platz des unbekannten Deserteurs im Französischen Viertel.
Die Führung mit dem Historiker Holger Starzmann erkundet das Areal rund um den Platz des unbekannten Deserteurs bis hin zur Schießbahn der ehemaligen Kaserne. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfahren, welche Spuren und Erinnerungen an die Wehrmachtsjustiz in Tübingen noch vorhanden sind.
Im Anschluss findet um 18.30 Uhr ein Podiumsgespräch im Werkstadthaus (Aixer Straße 72) statt. Es sprechen der ehemalige Wehrmachtsdeserteur Christoph Scheytt als Zeitzeuge, der Jurist und Historiker Jens Rüggeberg sowie der Friedensaktivist Martin Hank. Harry Waßmann, Pfarrer an der Eberhardsgemeinde Tübingen, moderiert das Gespräch.
Die Veranstaltung gehört zum Begleitprogramm der Ausstellung „Was damals Recht war: Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht“, die bis 23. Juni 2017 im Landratsamt Tübingen zu sehen ist. Sie informiert über Unrecht und Willkür der NS-Militärjustiz und erinnert an etwa 20.000 Soldaten und Zivilisten unterschiedlicher Nationen, die durch Unrechtsurteile der deutschen Wehrmachtsgerichte ihr Leben verloren.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen