Gedenkreihe zur Reichspogromnacht
Pressemitteilung vom 26.10.2017
Am 9. November 2017 jährt sich die Reichspogromnacht zum 79. Mal. Auch in Tübingen brannten die Nationalsozialisten die Synagoge in der Gartenstraße nieder und verfolgten die jüdische Bevölkerung. Tübinger Institutionen, Vereine und Personen gedenken der Geschichte der Tübinger Juden und ihrer Synagoge mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm (siehe Anlage).
Zur Erinnerung an dieses Geschehen gestalten der Fachbereich Kunst und Kultur der Universitätsstadt Tübingen, die Geschichtswerkstatt Tübingen und weitere Kooperationspartner eine Gedenkveranstaltung. Dazu sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Donnerstag, 9. November 2017, 18 Uhr,
am Synagogenplatz in der Gartenstraße.
Am Ort des Pogroms erinnern Rednerinnen und Redner an die Verfolgung und Ermordung Tübinger Juden und greifen auch aktuelle Entwicklungen auf. Es sprechen Dr. Martin Ulmer von der Geschichtswerkstatt Tübingen, Reinhard von Brunn für die Tübinger Liste, David Holinstat von der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württemberg und Jugendliche.
Die Synagoge in der Tübinger Gartenstraße stammte aus dem Jahr 1882. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 demolierten und plünderten SA- und SS-Männer im Zuge des reichsweit angeordneten Pogroms das jüdische Bet- und Lehrhaus. Auf Befehl des Kreisleiters setzten drei untergeordnete NSDAP-Funktionäre in den frühen Morgenstunden den Innenraum in Brand. Das Gebäude brannte bis auf die Grundmauern nieder. Fünf Tübinger Juden wurden anschließend verhaftet und für mehrere Wochen nach Dachau verschleppt. Viele Tübinger Juden emigrierten ins Ausland. Im März 1939 musste sich die jüdische Gemeinde auflösen.
Anlage
Veranstaltungsübersicht „79 Jahre Reichspogromnacht“
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen