Bürgerbefragung zur Gewerbeflächenentwicklung: Mehrheit ist für den Erhalt des Wasserschutzgebiets
Pressemitteilung vom 23.11.2017
Die „Au“ soll als Wasserschutzgebiet erhalten und Gewerbeflächen in einem anderen Gebiet ausgewiesen werden. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Bürgerbefragung zur Gewerbeflächenentwicklung in Tübingen, das jetzt vorliegt.
Von den 5.000 repräsentativ ausgewählten Personen haben 2.035 Bürgerinnen und Bürger an der Befragung teilgenommen. Dies entspricht einer Beteiligung von 40,7 Prozent. 1.994 Antworten (98 Prozent) waren gültig. Einige konnten nicht gewertet werden, da der Antwortbogen nicht in dem dafür vorgesehenen Umschlag an die Verwaltung zurückgeschickt worden war oder keine der beiden Varianten angekreuzt wurde. Für die Variante 1 „Au und Ergänzungsfläche“ sprachen sich 918 Personen (46 Prozent) aus. Für die Variante 2 „Erhaltung der Au als Wasserschutzgebiet und Ausweisung einer anderen Gewerbefläche“ stimmten 1.076 Personen (54 Prozent).
Oberbürgermeister Boris Palmer freut sich über die gute Beteiligung an der Befragung und bedankt sich bei allen, die daran teilgenommen haben. „Das Ergebnis dieser Befragung ist ein wichtiger Baustein bei der anstehenden Entscheidung über die Gewerbeflächenentwicklung in Tübingen. Ich sehe ein zwar knappes, aber doch klares Votum für die Beibehaltung des Wasserschutzgebietes Au und folglich für die Darstellung von Flächen für Gewerbe in den Gebieten Schelmen, Kiesäcker oder Traufwiesen“ sagt er. Die Verwaltung wird für den Planungsausschuss am Donnerstag, 14. Dezember, einen Beschlussantrag für die Ausweisung von zehn Hektar für Gewerbe entsprechend der Variante 2 der Bürgerbefragung vorbereiten und die Vor- und Nachteile der drei Flächen gegeneinander abwägen. Die Vorberatung ist öffentlich.
Die Entscheidung, welches Gebiet für die Gewerbeflächenentwicklung in Tübingen in den neuen Flächennutzungsplan aufgenommen werden soll, trifft der Gemeinderat voraussichtlich in seiner Sitzung am Montag, 18. Dezember 2017.
Die Bürgerbefragung zur Gewerbeflächenentwicklung war vom Gemeinderat am 5. Oktober beschlossen worden. Anfang November wurden 5.000 Personen angeschrieben, die in Tübingen mit Hauptwohnsitz leben und mindestens 16 Jahre alt sind. Zwischen folgenden Varianten konnten sich die Befragten entscheiden:
Variante 1: Au und Ergänzungsfläche
Im Gebiet „Au“ wird eine Teilfläche von ca. 6,5 Hektar als Gewerbegebiet und eine weitere Teilfläche von 6 Hektar als Grün- und Erholungsfläche dargestellt. Dazu wird das Wasserschutzgebiet aufgehoben. Der Brunnen Au bleibt als Notbrunnen erhalten. Weitere ca. 3,5 Hektar werden im Bereich Schelmen/Kiesäcker oder in den Traufwiesen als Gewerbegebiet ausgewiesen.
Variante 2: Erhaltung der Au als Wasserschutzgebiet und Ausweisung einer anderen Gewerbefläche
Im Gebiet „Au“ bleibt das Wasserschutzgebiet in seiner heutigen Form erhalten. Die vom Gemeinderat beschlossene Ausweisung einer Gewerbefläche von zehn Hektar erfolgt im Bereich Schelmen/ Kiesäcker, gegebenenfalls in Kombination mit den Traufwiesen.
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Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen