Tübinger Jugend im Gleichschritt!? Eröffnung der Fotodokumentation des Stadtarchivs mit Zeitzeugengespräch am 23. Januar
Pressemitteilung vom 11.01.2018
Hitlerjungen im Gleichschritt auf der Wilhelmstraße, „Pimpfe“ in Marschmontur am Westbahnhof beim Auszug in die „Schlacht“, BDM-Mädchen in synchroner Gymnastik-Choreografie auf dem Sportplatz der Universität: Aufnahmen aus den Nachlässen der Fotografen Alfred Göhner und Walter Kleinfeldt dokumentieren die Aktivitäten der Tübinger Hitlerjugend und verdeutlichen den totalitären Anspruch der sogenannten Staatsjugend. Das Stadtarchiv zeigt eine Auswahl dieser Fotografien unter dem Titel „Tübinger Jugend im Gleichschritt“ im Rathaus-Foyer. Zur Ausstellungseröffnung sind alle Interessierten herzlich eingeladen
am Dienstag, 23. Januar 2018, 18.30 Uhr,
im Rathaus am Markt, 1. Stock, Ratssaal.
Die Erste Bürgermeisterin Dr. Christine Arbogast spricht ein Grußwort. In einem Zeitzeugengespräch erinnern sich Tübinger Bürgerinnen und Bürger an ihre Erfahrungen beim Jungvolk und bei den Jungmädeln: Sie erzählen von Fahrten, Sportfesten, den Aktivitäten der Spielschar und des Jungvolks-Fanfarenzugs und sprechen über die Unterschiede zwischen HJ-Gruppen auf dem Land und in der Stadt. Das Stadtarchiv zeigt dazu Aufnahmen aus seinem Bestand. Stadtarchivar Udo Rauch und Dagmar Waizenegger, Leiterin des Fachbereichs Kunst und Kultur, führen durch den Abend.
Die Fotodokumentation des Stadtarchivs ergänzt die Wanderausstellung „Jugend im Gleichschritt!? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit“ des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln, die als Kooperationsprojekt zwischen Universitätsstadt Tübingen und Landkreis Tübingen im Landratsamt zu sehen ist (17. Januar bis 16. März 2018). Der lokale Blick auf Stadt und Kreis zeigt, mit welchen Methoden der Nationalsozialismus seine politische Einflussnahme bis in den Alltag der Kinder und Jugendlichen hinein zu erreichen suchte. Die nach außen dargestellte Attraktivität der Hitlerjugend ist dabei nur die eine Seite – die andere Seite beinhaltet Zwang, Gewalt und Ausgrenzung derjenigen, die wegen Herkunft oder Gesinnung aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschlossen wurden. Das Begleitprogramm zu beiden Ausstellungen mit Vorträgen, Führungen und Workshops wendet sich an alle Interessierten und insbesondere an junge Menschen.
Tübinger Jugend im Gleichschritt!? Eine Fotodokumentation des Stadtarchivs
24. Januar bis 22. März 2018, Rathaus-Foyer
montags bis donnerstags 8 bis 18 Uhr, freitags 8 bis 16 Uhr, Eintritt frei
www.tuebingen.de/ausstellung_hitlerjugend
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen