Nachhaltige Waldbewirtschaftung im Tübinger Stadtwald

In den Wintermonaten ist Hochsaison im Wald: Während die Natur eine Ruhepause einlegt und die Bäume blattfrei sind, findet die sogenannte Holzernte statt. Im Tübinger Stadtwald werden im Jahr etwa 12.000 Festmeter Holz geschlagen, wobei ein Festmeter einem Kubikmeter fester Holzmasse entspricht.  Dabei gilt das Prinzip der Nachhaltigkeit: Geerntet wird nur so viel, wie auch nachwächst.

Der Tübinger Stadtwald ist rund 1.900 Hektar groß und in drei Bezirke eingeteilt. Er ist überwiegend durch Mischwald geprägt und umfasst rund 600.000 Festmeter Holz. Drei Förster und fünf Forstwirte sorgen dafür, dass der Stadtwald seine Funktionen erfüllen kann. Dazu gehört neben der Produktion und Vermarktung von Holz der Schutz des natürlichen Lebensraumes für Pflanzen, Tiere und Menschen. Außerdem ist der Wald ein wichtiger Freizeit-, Erlebnis- und Erholungsraum.

Grundlage für die Bewirtschaftung und Nutzung des Waldes ist eine geordnete Betriebsplanung. Diese sogenannte Forsteinrichtung ist für kommunale Waldbesitzer gesetzlich vorgeschrieben. Ihre Wurzeln reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als Wälder Gefahr liefen, übernutzt und ausgeplündert zu werden. Damals wurde für alle öffentlichen Wälder ein geordnetes Verfahren eingeführt, um eine nachhaltige Bewirtschaftung sicherzustellen.

Die Forsteinrichtung wird alle zehn Jahre fortgeschrieben. Derzeit arbeitet die Stadtverwaltung an der neuen Fassung, die Ende 2018 vom Gemeinderat beschlossen werden soll. Welche Grundsätze über die gesetzlichen Vorgaben hinaus gelten, legen seit 2006 die Leitlinien zum Stadtwald Tübingen fest. Diese hat die Stadtverwaltung jetzt aktualisiert. Ein neuer Schwerpunkt wird die zunehmend wichtiger werdende Wald- und Umweltbildung sein. Über die neuen Leitlinien berät der Ausschuss für Planung, Verkehr und Stadtentwicklung am Donnerstag, 1. Februar 2018.

Leitlinien zum Stadtwald Tübingen
www.tuebingen.de/ratsdokumente/vorlage/403/2017

Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen