Medientipp des Monats Mai: „Hundert schwarze Nähmaschinen“
Pressemitteilung vom 02.05.2018
Jeden Monat empfiehlt eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Tübinger Stadtbücherei einen ganz persönlichen Lieblingstitel, der entliehen werden kann. Der Medientipp wird auf der Internetseite der Stadtbücherei präsentiert. Dort stehen auch die Tipps der letzten 24 Monate. Der aktuelle Medientipp kommt von Monika Fridrich, Bibliothekarin bei der Stadtbücherei. Sie stellt den Roman „Hundert schwarze Nähmaschinen“ von Elias Hirschl vor:
„Da kann man noch so oft behaupten, dass psychische Krankheiten nicht ansteckend sind – es stimmt einfach nicht.“ Es ist die Geschichte eines Zivildienstleistenden, der seinen Dienst in einer Wohneinrichtung für psychisch Kranke beginnt. Schnell muss er lernen, wie man mit den einzelnen Klienten umgeht, denn jeder hat seinen speziellen Alltag und bestimmte Gewohnheiten. Und alle setzen sich fortwährend über die Grenzen der Rationalität hinweg. Dem begegnet der Zivildienstleistende mit viel Rücksicht, Geduld und Neugier.
Doch so deutlich er die unfreiwillige Komik in ihrem Verhalten erkennt, so sehr setzt ihm seine Empathie für die Bewohner zu. Er beginnt zu hinterfragen, woher die Geistesverwirrungen kommen, studiert deren Krankenakten und Biografien. Schließlich mischt sich das Irrsinnige mehr und mehr in seinen eigenen Alltag. Elias Hirschl versteht es glänzend, absurd witzige Gedankengänge und Situationen zu schildern, wobei er den Respekt vor psychisch kranken Menschen nie verliert. Sein Roman ist eine Geschichte, die zum Lachen bringt und zugleich die Realität beschreibt.
Angaben zum Buch
Hirschl, Elias : Hundert schwarze Nähmaschinen
Jung und Jung, 2017, 336 Seiten
Standort in der Hauptstelle der Stadtbücherei: Hirsch
auch als eBook über die eAusleihe Neckar-Alb erhältlich
www.tuebingen.de/stadtbuecherei
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen