Tübingen testet solarbetriebene Müllpressgefäße
Pressemitteilung vom 11.06.2018
Am Europaplatz steht Tübingens erster öffentlicher Müllpressbehälter, der mit einem Solar-Panel betrieben wird. Ein erster Test mit diesem Behälter war auf dem Holzmarkt vor einem Jahr erfolgversprechend verlaufen. Ein zweites – anthrazitfarbenes – Gefäß mit Solar-Panel wurde jetzt bestellt und wird demnächst im Bereich der Altstadt aufgestellt. Wenn sich das System in Tübingen bewährt, könnten weitere Gefäße beschafft und aufgestellt werden.
Die neuen Müllgefäße funktionieren so: Auf dem Deckel befinden sich Solar-Panels, die Energie liefern für eine mechanische Presse im Innern des Gefäßes. Diese wird ausgelöst, sobald ein gewisser Füllstand erreicht ist. Rund 700 Liter ungepressten Müll fasst das Gefäß. Im gepressten Zustand wiegt der Müll aus einer Leerung dann 20 bis 25 Kilogramm. Die Vorteil liegen auf der Hand: Die Mülleimer quellen nicht so schnell über wie die konventionellen Gefäße und müssen weniger häufig geleert werden. Dafür ist die Anschaffung auch nicht ganz billig: Der Preis liegt bei rund 10.000 Euro brutto. In Stuttgart, Ludwigsburg, Bregenz und anderen Städten gibt es die Gefäße bereits.
„Dies ist die pragmatische Lösung eines vermeidbaren Problems“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Müllvermeidung wäre besser als die Anschaffung solcher High-Tech-Geräte.“ Bis zum Herbst prüft die Verwaltung, ob es eine kommunale Steuer auf Einwegverpackungen geben kann. „Dann können wir diejenigen zur Kasse bitten, die den Müll durch ihr Konsumverhalten verursachen.“
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen