Neue Urnengemeinschaftsgrabstätte auf dem Friedhof Derendingen
Pressemitteilung vom 11.07.2018
Auf allen Friedhöfen in den Tübinger Stadt- und Ortsteilen kann man Urnen künftig auch in einer Gemeinschaftsgrabstätte beisetzen lassen. Den Anfang macht der Friedhof in Derendingen, wo eine solche Anlage derzeit im Bau ist. Voraussichtlich Ende September sind die ersten Urnenbestattungen im „Fluss der Zeit“ in Derendingen möglich.
„Wir möchten auch in den Teilorten eine Alternative zu Urnenwänden aus Beton und anonymisierten Rasengräbern anbieten“, sagt Bernd Walter, der Leiter des städtischen Friedhofswesens. Wer eine Beisetzung in der neuen Derendinger Anlage wählt, bekommt vieles aus einer Hand: In den einmaligen Kosten in Höhe von rund 1.000 Euro ist nicht nur der eigentliche Beisetzungsplatz enthalten, sondern auch die gärtnerische Pflege der Gesamtanlage während der 20-jährigen Ruhezeit.
Der „Fluss der Zeit“ auf dem Derendinger Friedhof besteht aus einem Trockenbachlauf, der sich durch eine Rasenfläche schlängelt und den Kreislauf von Werden und Vergehen symbolisiert. In den Himmel aufragende Granitstelen stehen für die Lebensabschnitte eines Menschen. Eine Granitbrücke versinnbildlicht den Übergang vom Leben zum Tod. Birken, nichtfruchtende Süßkirschen und Gräser schmücken die Anlage, Sitzbänke laden zum Verweilen ein. Die Rasenflächen bieten Platz für 455 Urnen, die nach einem Belegungsraster beigesetzt werden. Der Beisetzungsplatz ist anonym, an einer Stele kann aber der Namen der oder des Verstorbenen angebracht werden. Für Blumengebinde, Kränze, Pflanzschalen und Erinnerungsstücke stehen zentrale Ablageflächen zur Verfügung.
Bis Ende 2019 entstehen auch auf den Friedhöfen in Bühl, Hagelloch, Hirschau, Kilchberg, Pfrondorf, Unterjesingen und Weilheim kleinere Urnengemeinschaftsgrabstätten. Bebenhausen bekommt eine dem Denkmalschutz entsprechende Anlage. In Lustnau ist der Bau erst nach der für 2020 geplanten Erweiterung des Friedhofs vorgesehen. „Mit den neuen Anlagen kommen wir dem Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach, die an ihrem Wohnort beigesetzt werden möchten“, erläutert Albert Füger, technischer Betriebsleiter der Kommunalen Servicebetriebe Tübingen. Der Bau kostet insgesamt rund 300.000 Euro.
Vorbild für die neuen Anlagen sind die Gemeinschaftsgrabstätten, die es bereits seit 2004 auf dem Bergfriedhof gibt. Hier erfolgen inzwischen rund 20 Prozent der Beisetzungen in Tübingen. Die gärtnerisch gestalteten Themengärten entlasten die Angehörigen von der Grabpflege, laden alle Besucherinnen und Besucher zum Verweilen ein und werten den Friedhof auf.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen