OB Palmer richtet einen Appell an Ministerin Hoffmeister‐Kraut: Keine Verschärfung der Erdbeben-Norm!
Pressemitteilung vom 19.07.2018
Die Vorschriften zum erdbebensicheren Bauen haben die Baukosten in Tübingen seit 2005 enorm in die Höhe getrieben. Eine weitere Kostensteigerung ist zu befürchten, falls die geplante Neuauflage der Erdbeben-Norm Eingang in die Landesbauordnung für Baden-Württemberg findet. Oberbürgermeister Boris Palmer appelliert deshalb an Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, zuständig für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg, dem entgegenzuwirken.
Der Tübinger Oberbürgermeister schließt sich damit der Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) an. Sie warnt davor, dass die neue Normung der Erdbebengefahr Neubaukosten, Verwaltungsaufwendungen und Mieten nach oben treiben würde.
„Schon durch die existierenden Normen werden die heute errichteten Gebäude nahezu jedes Erdbebenereignis soweit überstehen, dass Menschenleben nicht gefährdet werden“, schreibt der Oberbürgermeister. Noch mehr Stahl und Beton in den Fundamenten verringere bei starken Erdbeben also nur die Schwere der Gebäudeschäden und habe damit eher den Charakter eine Vermögens- als eine Lebensversicherung, so Palmer weiter. Den örtlichen Baurechtsbehörden hier mehr Ermessensspielräume zu gestatten oder die Vorschriften generell zu lockern, wäre äußerst wünschenswert, lautet sein Fazit.
Anlagen:
Schreiben von OB Boris Palmer an Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister‐Kraut
Zwei Schreiben der DGfM an OB Boris Palmer
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen