Tübingen gegen die Todesstrafe: Aktionstag am und im Rathaus am 30. November
Pressemitteilung vom 20.11.2018
Die Universitätsstadt Tübingen beteiligt sich erstmals an der Kampagne „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. Das hat der Gemeinderat einstimmig beschlossen. Dafür wird das Rathaus am Abend des internationalen Aktionstages am Freitag, 30. November 2018, ab Einbruch der Dämmerung bis zum nächsten Morgen mit dem Kampagnenlogo „Cities for Life – Tübingen sagt Nein! – Städte gegen die Todesstrafe“ angestrahlt.
Im Rathaus-Foyer informiert Amnesty International Tübingen von 17 Uhr bis 21 Uhr zum Thema Todesstrafe. Bürgerinnen und Bürger können Briefe zur Abschaffung der Todesstrafe in Japan, Taiwan, Malaysia und im Iran unterschreiben. Einer der ersten Unterzeichner wird Oberbürgermeister Boris Palmer sein.
Seit 2002 organisiert die Gemeinschaft Sant‘ Egidio die internationale Kampagne „Cities for Live“. Der jährliche Aktionstag findet am 30. November statt, weil am 30. November 1786 das damalige Großherzogtum Toskana als erster Staat der Welt die Todesstrafe aufgehoben hat. An der Kampagne beteiligen sich mittlerweile über 2.000 Städte auf fünf Kontinenten. Unter anderem in Berlin, Hamburg, Köln, Stuttgart, Freiburg, Konstanz, Böblingen und Villingen-Schwenningen gibt es besondere Gebäudebeleuchtungen, Konferenzen, Lesungen und Unterschriftensammlungen.
Die Todesstrafe gibt es noch immer in 56 Staaten der Welt – in Europa nur noch in Weißrussland. 140 Länder haben sie per Gesetz abgeschafft oder wenden sie nicht mehr an. 2018 wurde die Todesstrafe in Burkina Faso aufgehoben. Der US-Bundesstaat Washington ist nach der Entscheidung des Obersten Gerichts, das Hinrichtungen als verfassungswidrig erklärt hat, vor wenigen Wochen der 20. Bundesstaat der USA ohne Todesstrafe geworden. Bei der Abstimmung über die Verfassungsreform in Hessen am 28. Oktober 2018 wurde die Todesstrafe endgültig aus der Landesverfassung getilgt. In Pakistan wurde zuletzt das Todesurteil gegen die Katholikin Asia Bibi aufgehoben.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen