Tübinger Ausbildungsstipendium erfolgreich gestartet
Pressemitteilung vom 13.02.2019
16 Tübinger Betriebe nutzen seit Oktober 2018 das Tübinger Ausbildungsstipendium, um 17 Geflüchtete auszubilden. Diese absolvieren eine Lehre als Koch, Zahntechnikerin, Altenpflegehelferin, Metzger oder Einzelhandelskaufmann. Sie stammen aus Gambia, Syrien, Irak, Kamerun, Afghanistan oder dem Irak. Unter ihnen sind drei Frauen. Die Universitätsstadt unterstützt die Arbeitgeber, indem sie das erste halbe Jahr der Ausbildung durch ein Stipendium finanziert.
„Das Stipendium wirkt doppelt“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. „Zum einen profitieren Betriebe, die derzeit nur schwer Auszubildende finden. In Tübingen sind davon vor allem Handwerks- und Pflegeberufe betroffen. Zum anderen leisten wir einen wichtigen und konstruktiven Beitrag zur Integration. Uns ist keine Kommune in Deutschland bekannt, die ähnliches leistet.“
Voraussetzungen zur Teilnahme am Ausbildungsstipendium sind gute Sprachkenntnisse und ein Wohnsitz in Tübingen. Für die Ausbildungsvergütung stehen im städtischen Haushalt 100.000 Euro zur Verfügung. Betriebe, die Interesse an dem Stipendium für das kommende Ausbildungsjahr haben, können sich ab sofort bei der Stadt melden.
„Wir haben bereits die ersten Interessenten für den Ausbildungsstart im Herbst 2019, aber es gibt auch noch freie Plätze“, erläutert Larissa Neick, die Leiterin der Fachabteilung Hilfen für Geflüchtete. In ihrer Abteilung laufen die Fäden zusammen. Dort können interessierte Unternehmen ihren Ausbildungsplatz melden. Die städtischen Integrationsmanager*innen suchen nach Geflüchteten, die in Tübingen leben, Interesse an einer Ausbildung haben und bei denen die Ausbildungsreife vorhanden ist. Wenn diese Voraussetzungen gegeben sind, stellen die Integrationsmanager den Kontakt zum Arbeitgeber her. „Idealerweise folgt ein ein- bis zweiwöchiges Praktikum“, sagt Larissa Neick. „Erst danach entscheiden beide Parteien, ob sie ein Ausbildungsverhältnis eingehen wollen.“
Aber auch Betriebe, die in eigener Initiative geeignete Tübinger Auszubildende gefunden haben, können sich bei der Stadt melden und ein Stipendium beantragen. Für alle Stipendiaten gibt es weitere Hilfen von der Stadt. Dazu gehören Gutscheine für Sprachkurse und, falls erforderlich, Nachhilfestunden. Die Auszubildenden werden für die gesamte Dauer der Ausbildung von ihren Integrationsmanagerinnen und Integrationsmanagern betreut.
Auszubildende sollten vor Beginn einer Ausbildung die deutsche Sprache in Wort und Schrift mindestens auf dem Niveau B2 nach dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen (GER) beherrschen. Viele der angebotenen Sprachkurse, die Kenntnisse bis zu diesem Niveau vermitteln, stehen Geflüchteten nur unter bestimmten aufenthaltsrechtlichen Voraussetzungen kostenlos zur Verfügung. Im Rahmen des Ausbildungsstipendiums übernimmt die Universitätsstadt die Kosten, wenn diese Voraussetzungen fehlen. Dies gilt für die gesamte Dauer der Ausbildung.
Bei der Fachabteilung Hilfen für Geflüchtete steht die Integrationsmanagerin Claudia Werum als Ansprechpartnerin für das Ausbildungsstipendium zur Verfügung. An sie können sich Ausbildungsbetriebe, Geflüchtete, Netzwerkpartner und ehrenamtlich Engagierte mit ihren Fragen rund um Ausbildung und Arbeit für Geflüchtete wenden (Telefon 07071 204-1243, E-Mail: claudia.werum@tuebingen.de).
Welche Betriebe nutzen das Tübinger Ausbildungsstipendium?
Betten-Hottmann Bettenfachgeschäft
Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann
Charisma by Chris – Friseur
Ausbildung zur Friseurin
Elektro Kürner GmbH
Ausbildung zum Elektroniker Energie und Gebäudetechnik
HOTEL KRONE TÜBINGEN, Stagl-Schlagenhauff GmbH & Co KG
Ausbildung zum Koch
Hotel am Schloss GmbH
Ausbildung zum Koch
Altenzentrum Luise-Poloni-Heim, Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn
Ausbildung zur Altenpflegehelferin
Metzgerei Kindersberger
Ausbildung zum Fleischer
Reinhardt GmbH – bestacoustics
Ausbildung zur Fachkraft Lagerlogistik
Universitätsklinikum Tübingen
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Zahntechnisches Labor
Ausbildung als Zahntechnikerin
Kemmler Baustoffe GmbH
Zwei Auszubildende als Fachkraft Lagerlogistik
Pferdeklinik und Kleintierpraxis Domäne Ammerhof
Ausbildung zum tiermedizinischen Fachangestellten
Architektenwerkgruppe Rebmann, Rettenmeier, Garcia Elzel
Ausbildung zum Bauzeichner
Schlossgaststätte Hohenentringen
Ausbildung zum Koch
Karosserie Wild
Ausbildung zum Karosseriebauer
AV Möck
Ausbildung zur Fachkraft Lagerlogistik
Pflegeresidenz Vinzenz-von-Paul GmbH
Ausbildung zum Altenpfleger und Altenpflegehelferin
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen