Miteinanderzone in der Kornhausstraße: Testphase wird verlängert
Pressemitteilung vom 16.05.2019
Seit Anfang März ist Kornhausstraße versuchsweise für Fahrräder freigegeben. Über ihre Erfahrungen mit dem Miteinander von Fußgängern und Fahrradfahrern haben sich die Stadtverwaltung und rund ein Dutzend Gewerbetreibende am Mittwoch, 15. Mai 2019, im Rathaus ausgetauscht.
„Die Meinungen gingen dabei weit auseinander: Sowohl volle Zustimmung zur Miteinanderzone als auch klare Ablehnung waren am Tisch vertreten“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. Der Handel- und Gewerbeverein berichtete von mehrheitlich skeptischen Rückmeldungen der Händlerinnen und Händler in der Kornhausstraße. Vertreter der städtischen Fachabteilung Verkehrsrecht und Ordnungswidrigkeiten wiesen darauf hin, dass sie bisher keine Probleme feststellen konnten.
Vor allem die Zugänge in die Kornhausstraße an der Krummen Brücke und an der Hirschgasse sehen die Gewerbetreibenden kritisch. Sie wünschen sich, dass die Stadtverwaltung für ein besseres Bewusstsein für das Miteinander von Rad und Fußverkehr wirbt, bauliche Veränderungen vornimmt und stärker kontrolliert. „Diese Hinweise und Verbesserungsvorschläge sind für uns sehr wertvoll“, sagt Oberbürgermeister Boris Palmer. Wie von den Gewerbetreibenden angeregt, wird in Kürze ein großes Banner für gegenseitige Rücksichtnahme in der Kornhausstraße werben.
Um weitere Erfahrungen mit der Miteinanderzone zu sammeln, möchte die Stadtverwaltung die Testphase in der Kornhausstraße bis zu den Sommerferien verlängern. In dieser Zeit soll eine Messstation erfassen, wie viele Radfahrer das Angebot nutzen und wie schnell sie tatsächlich unterwegs sind. „Außerdem prüfen wir, ob es rechtlich zulässig ist, mit Videoaufnahmen ein objektives Bild der Lage zu dokumentieren“, kündigt Palmer an.
Am Dienstag, 21. Mai 2019, reist der Oberbürgermeister mit Vertretern aus dem Gemeinderat und aus der Stadtverwaltung nach Aschaffenburg. Dort sind die Innenstadtbereiche seit 2012 für den Radverkehr geöffnet. „Wir werden den Erfolg der dortigen Miteinanderzone gemeinsam analysieren und Anregungen für Tübingen mitnehmen“, erhofft sich OB Palmer. Vor einer weiteren Entscheidung soll es erneut einen Erfahrungstausch mit den Gewerbetreibenden in der Kornhausstraße und einen Bericht im Gemeinderat geben.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen