Tübingen war 18 Tage lang zu fast 100 Prozent erneuerbar
Pressemitteilung vom 28.05.2019
Die Stadtwerke Tübingen haben den Anteil der erneuerbaren Stromerzeugung erfolgreich ausgebaut. Dies wurde besonders deutlich während der windreichen Wochen im März dieses Jahres. Die beiliegende Grafik vergleicht die Stromlieferung im Netzgebiet Tübingen mit der Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und aus umweltfreundlicher Kraft-Wärme-Kopplung.
Die Lastkurve (orange) ist nur zu wenigen Stunden höher als die Produktion. Die Stromproduktion verlief immer parallel zur Nachfrage, vor allem durch den Einsatz der Generatoren der Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die bereits ausreichten, um den erhöhten Tagesbedarf zu decken. Nachts konnten die Anlagen meistens heruntergefahren werden, weil der Windstrom allein ausreichte, um die Nachfrage zu decken. Das ist möglich, weil die Stadtwerke erhebliche Investitionen in Wärmespeicher getätigt haben, die den Transfer der während des Tages produzierten Wärme in die Nacht bewerkstelligen. Gut erkennbar ist auch der Beitrag des Solarstroms zur Deckung der Tagesspitzenlast. Er fällt sofort deutlich stärker aus, wenn der Wind nachlässt und die Sonne heraus kommt.
Für Oberbürgermeister Boris Palmer ist diese Grafik ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass die Stadtwerke in den letzten zehn Jahren den richtigen Weg eingeschlagen haben: „Mit Investitionen von deutlich über 250 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung der Fernwärme und Anlagen zur Produktion erneuerbarer Energien haben die Stadtwerke einen großen Schritt zur klimaneutralen Stromversorgung geschafft. Wenn Bund und Land geeignete Rahmenbedingungen herstellen, können die Stadtwerke bis 2030 das Ziel der kompletten Klimaneutralität der Energieversorgung über Netze herstellen. Dafür müsste der Bund allerdings der Windkraft wieder Auftrieb geben. Der Rückgang der Zahl neuer Windräder im ersten Quartal 2019 um 90 Prozent bedeutet auch für die Stadtwerke, dass sie derzeit keine Windkraftanlagen bauen können. Hier liegt der Schlüssel für die Klimapolitik.“
Anlage:
Grafik der Stadtwerke Tübingen zur Netzlast und Stromerzeugung im März 2019
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen