Baumfällarbeiten auf Waldhäuser-Ost
Pressemitteilung vom 19.12.2019
Die beiden zurückliegenden, extrem trockenen und heißen Sommer und das so genannte Eschentriebsterben führen dazu, dass die Verkehrssicherheit in Teilbereichen des Tübinger Stadtwaldes nicht mehr gegeben ist. Die Stadt wird deshalb weitere Bäume fällen lassen. Ein Waldstück mit besonders vielen Eschen befindet sich auf Waldhäuser-Ost in unmittelbarer Nachbarschaft der Waldorfschule. Die Schülerinnen und Schüler benutzen einen Fußweg in diesem Bereich als Schulweg; auch Laufstrecken führen hier entlang. Eine gemeinsame Baumschau mit der forsttechnischen Betriebsleitung des Landkreises hat ergeben, dass hier keine Eschen mehr überleben werden. Deshalb beginnt die Stadt in diesem Bereich demnächst mit Einschlagsarbeiten. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest, da er von der Witterung abhängt.
„Unser Stadtwald wird in Teilbereichen sein Erscheinungsbild verändern“, sagt Thomas Englisch, der verantwortliche städtische Förster im Tübinger Nordrevier. Zwar liege der Eschenanteil im Stadtwald nur bei fünf Prozent, doch stellenweise kommen Bestände vor, die von dieser Baumart geprägt sind und die eigentlich mit dieser Baumart weiterentwickelt werden sollten. Davon nimmt die Stadt nun Abstand. „Für diese Flächen benötigen wir eine neue Konzeption“, erklärt Thomas Englisch. „Bereits 2018 haben wir damit begonnen, Eichen zu pflanzen oder bereits vorhandene andere Baumarten großzuziehen.“
Die Fällarbeiten erfolgten bislang mit Motorsäge. Dieses Vorgehen scheidet bei schwächeren Eschen aus Sicherheitsgründen aus. Die Gefahr, dass trockene Äste herabfallen oder die geschädigten Bäume komplett umstürzen, ist extrem hoch. Im Staatswald Baden-Württemberg dürfen schwache Eschen bis zu einem Durchmesser von rund 30 Zentimetern deshalb nicht mehr mit Motorsäge gefällt werden. Solche Flächen lassen sich nur noch mit Vollerntern bearbeiten – eine Technik, auf die bislang in Erholungsgebieten verzichtet wurde.
„Unseren Stadtwald hat es glücklicherweise lange nicht so stark getroffen wie viele andere Gebiete, vor allem im mittleren und nördlichen Deutschland, wo gebietsweise die Situation Ausmaße von Großkatastrophen einnimmt“, sagt Thomas Englisch. Absterbende Buchen und Eschen stellen aber eine Gefahr für Waldbesucher und alle im Wald Arbeitenden dar. Ab einer bestimmten Schädigung können trockene Kronenteile herabstürzen. Bei der Esche kommt hinzu, dass die Bäume durch Stammfußfäule ganz unvermittelt umstürzen können. „Deshalb müssen wir handeln und alle Spaziergänger zu erhöhter Vorsicht aufrufen“, so Englisch.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen