Coronavirus: Notfallbetreuung in Kitas und Schulen ist erfolgreich angelaufen
Pressemitteilung vom 18.03.2020
Für Kinder, deren Eltern in sogenannten systemkritischen Bereichen arbeiten, bietet die Stadtverwaltung seit Dienstag, 17. März, eine Notfallbetreuung in Kindertageseinrichtungen und Schulen an. Kita-Kinder werden in kleinen Gruppen von drei bis maximal fünf Kindern je Gruppe betreut, wobei die Zusammensetzung der Gruppen und die pädagogischen Fachkräfte nicht wechseln. So ist eine stabile und verlässliche Betreuung möglich, und die Ansteckungsgefahr wird minimiert. In den Schulen sorgen die Schulleitungen, das Lehrpersonal und die städtischen Mitarbeiterinnen der Schulkindbetreuung gemeinsam für ein bedarfsgerechtes Betreuungsangebot. Auch hier sind möglichst kleine Gruppen vorgesehen.
Die Notfallbetreuung ist gut angelaufen, die Nachfrage war am Dienstag aber noch zurückhaltend. „Das kann mit der Angst vor einer Ansteckung zu tun haben oder auch mit der momentanen Ungewissheit in vielen Familien. Einige Eltern in systemrelevanten Berufen klären derzeit noch mit ihren Arbeitgebern, wie sie ihre Arbeitssituation am besten gestalten können“, sagt die Tübinger Bürgermeisterin Dr. Daniela Harsch.
Oberbürgermeister Boris Palmer rechnet damit, dass die Nachfrage in den kommenden Tagen steigt. Ein Grund dafür ist die Verordnung der Landesregierung über infektionsschützende Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus, die seit dem heutigen Mittwoch gilt. Darin wurden die Bereiche, die zur kritischen Infrastruktur zählen, ausgeweitet. Neu dazu gehören unter anderem Polizei und freiwillige Feuerwehr, Personal der Straßenmeistereien und Straßenbetriebe sowie Beschäftigte im ÖPNV (siehe auch Link zur Verordnung unter www.tuebingen.de/corona).
„Am Dienstag mussten wir teilweise noch Personen zurückweisen, da sie noch nicht zu der kritischen Infrastruktur gezählt haben. Wenn sich das jetzt durch die Verordnung der Landesregierung geändert hat, werden wir diese Eltern umgehend informieren, sofern wir ihre Adresse haben“, verspricht Harsch. Alle anderen, die jetzt zu dem erweiterten Personenkreis für die Notbetreuung gehören, können sich bei Bedarf direkt mit der gewohnten Kita in Verbindung zu setzen.
„Wir können derzeit in allen Einrichtungen eine Notbetreuung in sehr kleinen Gruppen anbieten. So bleiben die Kleinen im gewohnten Umfeld und Infektionsketten werden effektiv unterbrochen“, so Palmer. Um dies auch langfristig gewährleisten zu können, achtet die Stadtverwaltung darauf, verschiedene Teams für ihre Kinderhäuser und die Schulkindbetreuung bereitzuhalten, die zeitlich und räumlich voneinander getrennt sind. So kann im Krankheitsfall sichergestellt werden, dass nur ein Team betroffen und das andere weiterhin einsatzfähig ist. Die Beschäftigten über 60 Jahren sind in den Kitas mittlerweile zu ihrem eigenen Schutz komplett freigestellt. Dies ist möglich, da aktuell nur in 24 von 42 städtischen Kitas Betreuung angeboten werden muss. Die Zahl der betreuten Kinder liegt unterhalb von zehn Prozent der regulären Anzahl. Die durchschnittliche Gruppengröße liegt unter drei, einige Kinder sind in Einzelbetreuung.
Das Angebot umfasst derzeit eine Betreuungszeit in Schulen von maximal 7 bis 17 Uhr, in Kitas von 7 bis 17.30 Uhr, wird aber entsprechend der konkreten Bedarfe angepasst. Wie sich die Situation in der kommenden Woche entwickeln wird, lässt sich derzeit nicht vorhersagen.
Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen