Tübinger Grundsätze der Bürgerbeteiligung wurden evaluiert
Pressemitteilung vom 14.04.2020
Wie gut funktioniert die Bürgerbeteiligung in Tübingen und was kann noch verbessert werden? Dieser Frage ist die Tübinger Studentin Nina Deuschle nachgegangen, indem sie die 2015 vom Gemeinderat beschlossenen Tübinger Grundsätze der Bürgerbeteiligung im Rahmen ihrer Masterarbeit im Fach „Planung und Partizipation“ evaluiert hat.
„Die Ergebnisse zeigen, dass es der Stadtverwaltung gelingt, Einwohnerinnen und Einwohner frühzeitig über Beteiligungsvorhaben zu informieren. Ergebnisoffenheit, Transparenz und ein fairer Umgang auf Augenhöhe sind dabei gewährleistet“, sagt Gertrud van Ackern, die städtische Beauftragte für Bürgerengagement. Verbesserungen sind hingegen nötig bei der Dokumentation, Auswertung und Reflexion von Beteiligungsprozessen.
Die Evaluierung bestand aus drei Bausteinen: Im ersten Schritt hat Nina Deuschle alle dialogischen Beteiligungsprozesse, welche die Stadtverwaltung seit Inkrafttreten der Grundsätze der Bürgerbeteiligung initiierte, quantitativ erfasst. Zweitens hat sie Schlüsselpersonen der Stadtgesellschaft, die an der Entwicklung der Grundsätze beteiligt waren, zu den von ihnen beobachteten Veränderungen befragt. Der dritte und größte Teil der Untersuchung waren zehn leitfadengestützte Interviews mit Beteiligungsexpertinnen und -experten der Stadtverwaltung. „Die Ergebnisse zeigen, dass wir bestimmte Bevölkerungsgruppen wie Jugendliche, Familien, Menschen mit Migrationshintergrund sowie Seniorinnen und Senioren künftig besser einbeziehen müssen. Dies ist möglich durch Formate wie eine aufsuchende Beteiligung“, kündigt Gertrud van Ackern an.
Nicht bewährt hat sich der Beirat Bürgerbeteiligung, der mit Blick von außen Verbesserungsvorschläge machen sollte. Die Funktion einer Ombudsstelle führt nun die Beauftragte für Bürgerengagement fort. An sie kann man sich mit Fragen und Anregungen zu laufenden Beteiligungsverfahren wenden (Telefon 07071 201-1532, E-Mail gertrud.van.ackern@tuebingen.de). Die Ombudsstelle hält Rücksprache mit der jeweiligen Fachbereichsleitung, holt in strittigen Fragen die Meinung externer Partizipationsbeauftragter ein und beantwortet die Anfragen. „Auf diese Weise möchten wir noch mehr effiziente Mitsprache ermöglichen, Wünsche und Bedenken erst nehmen und die Kommunikation mit Einwohnerinnen und Einwohnern verbessern“, sagt Gertrud van Ackern.
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Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen