Neu im Stadtarchiv: Ahnenforschung zu Tübinger Familien von Professor Günther Schweizer

Kurz vor seinem Tod am Ostersonntag hat der Geograf und Ahnenforscher Professor Dr. Günther Schweizer seine genealogischen Forschungen über die Tübinger Familien dem Stadtarchiv überlassen. Das Kompendium „Menschen und Familien in Tübingen“ umfasst fast 3.500 Seiten und enthält in alphabetischer Anordnung biografische Angaben zu mehr als 70.000 Personen, die seit dem Mittelalter in Tübingen gelebt haben.

„Eine solche Zusammenstellung bekommt man nicht alle Tage. Leider ist das großzügige Geschenk nun zum Nachlass geworden. Von der Arbeit Schweizers wird die stadtgeschichtliche Forschung erheblich profitieren“, sagt Stadtarchivar Udo Rauch. Was früheren Familienforschern nicht vergönnt war, ist heute dank moderner Technik ein Kinderspiel: Das Stadtarchiv Tübingen hat die Arbeit von Professor Schweizer ins Internet gestellt, sodass alle Interessierten darauf Zugriff haben.

Professor Günther Schweizer hat 1966 in Tübingen promoviert, später auch habilitiert. Von 1979 bis 1999 war er Direktor des Geografischen Instituts der Universität zu Köln. Den Ruhestand verbrachte er mit seiner Frau in Tübingen. Schon in den 1990er-Jahren hatte sich Günther Schweizer der Familienforschung zugewandt und eine Reihe von Arbeiten zur wissenschaftlichen Genealogie publiziert. Dabei knüpfte er an das Werk früherer bedeutender Genealogen an, darunter das Manuskript von Professor Reinhold Rau, der schon in den 1940er-Jahren ein Tübinger Familienbuch begonnen und ein umfangreiches handschriftliches Manuskript hinterlassen hatte.

2004 gründete Günther Schweizer den Genealogischen Arbeitskreis Tübingen, den er bis 2017 leitete. Einmal im Monat treffen sich hier Familienforscher zum Austausch, Vorträgen oder Ausflügen. 2018 wurde Günther Schweizer zum Ehrenmitglied des Vereins für Familienkunde in Baden-Württemberg e.V. ernannt. 2019 wurde ihm für seine besonderen wissenschaftlichen Verdienste auf dem Gebiet der Genealogie die Johann-Christoph-Gatterer-Medaille in Silber verliehen.

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Pressestelle der Universitätsstadt Tübingen